IEin Blick vom HDI-Gebäude auf die Kegelenstraße 17. Hier soll ein Drei-Sterne-Hotel gebaut werden. Foto: Nagel - Nagel

Die AVW Immobilien AG aus Hamburg plant ein Drei-Sterne-Hotel in der Kegelenstraße und hat einen ersten positiven Bauvoranfragen-Bescheid erhalten.

Bad Cannstatt Bad Cannstatt soll binnen weniger Jahre einen dritten Hotelneubau erhalten. Nachdem 2016 das Motel One in der Badstraße eröffnet wurde und momentan ein weiteres Hotel in der König-Karl-Straße errichtet wird, will die AVW Immobilien AG aus Hamburg in der Kegelenstraße hinter dem Bahnhof Bad Cannstatt ein Hotel mit rund 160 Zimmern bauen.

Der Investor aus dem Norden der Republik hat allerdings erst einen Bauvorbescheid erhalten. „An der Genehmigung arbeiten wir noch“, sagt Edward Martens. Der Vorstand der AVW Immobilien AG hofft, dass das Unternehmen noch in diesem Jahr grünes Licht erhält. Geplant ist der Neubau der Drei-Sterne-Kategorie für etwa 160 Zimmer auf dem Bunker in der Kegelenstraße 17. Er soll einen kleinen Vorplatz mit einigen wenigen Stellplätzen bekommen. Eine Tiefgarage ist nicht vorgesehen. Diese sei angesichts der Bahnhofsnähe auch nicht nötig, so Martens.

Die Rodungsarbeiten, die derzeit stattfinden, hängen mit der dortigen Vergrämung von Eidechsen zusammen, so der Vorstand weiter. Diese Genehmigung habe das Unternehmen von der Stadt erhalten, obwohl noch kein Baurecht vorliege. Doch da bestimmte Fristen eingehalten werden müssen, müsse die Rodung jetzt stattfinden. Insgesamt dauern die Planungen schon einige Jahre, doch wer der Betreiber sei, das könne er zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht nennen.

Seit einigen Tagen sind die Anwohner durch Halteverbotsschilder und die Rodungsarbeiten auf dem Bunkerdach aufmerksam geworden. Offenbar hat noch keiner von dem geplanten Hotelneubau erfahren. Grund genug für die Cannstatter Grünen, einen entsprechenden Antrag zu formulieren, der in den nächsten Bezirksbeiratssitzung am 21. Februar eingebracht werden soll.

Unter anderem wollen die Grünen wissen, ob die Stadt ein Vorkaufsrecht für das Areal hatte und – wenn ja – warum sie nicht davon Gebrauch gemacht hätte. Zudem fragt sich die Öko-Partei, was mit der restlichen Grünfläche entlang des Bahndamms passiert, die früher zum Teil Kleingärten waren. Die Cannstatter Grünen verweisen in ihrem Antrag darauf, dass die bestehende Unterführung der Bahngleise, die heute an Gleis 4 endet, im Zuge des Hotelprojektes verlängert werden und somit ein direkter Durchgang zwischen der Eisenbahn- und Kleemannstraße geschaffen werden könnte. Auf diese Weise könnte der Cannstatter Bahnhof, der bei Großveranstaltungen wie etwa dem Volks- und Frühlingsfest oder den Heimspielen des VfB Stuttgart aus allen Nähten platzt, entlastet werden. Den Vorschlag hatten sie schon 2015 gemacht.

Schlussendlich will die Bezirksbeiratsfraktion auch noch wissen, was mit Fahrradstation passiert, die dort im März 2013 in Betrieb genommen wurde. Sie ist eine von bisher vier Fahrradstationen in der Landeshaupstadt und wird vom Sozialunternehmen Neue Arbeit betreut. Für einen symbolischen Preis von 50 Cent kann jeder sein Rad dort einen Tag unterbringen. Doch offenbar sind deren Tage gezählt. „Die Radstation kann so lange bleiben, wie der Mietvertrag läuft“, so AVW-Vorstand Edward Martens.