Vor 26 Jahren hat Christina Scheib angefangen, als Grüne Dame zu arbeiten. Schnell wurde sie Leiterin in der Evangelischen Kranken- und Altenhilfe, war auf Landes- und Bundesebene aktiv, immer auch im Visier den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer in den Krankenhäusern und Altenheimen vor Ort, auch in Bad Cannstatt.
Im Krankenhaus Bad Cannstatt gibt es derzeit 17 Grüne Damen und drei Herren im Einsatz, 60 im Robert-Bosch-Krankenhaus und 80 im Katharinenhospital. „Der Bedarf ist nach wie vor groß“, weiß Scheib, die 13 Jahre lang Landesbeauftragte und vier Jahre im Bundesvorstand war.
Grüne Damen und Herren gibt es seit 36 Jahren in Stuttgart. Begonnen hat es im Karl-Olga-Krankenhaus. 26 Jahre lang war Christina Scheib, die jetzt den Leitungsstab an Gisela Schneider weiterreicht, bei diesem ehrenamtlichen Besuchsdienst tätig. Sie leitete die Stuttgarter Häuser (Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen) der Evangelischen Kranken- und Altenhilfe.
Helfen und soziales Engagement scheinen ihr in die Wiege gelegt: Ihr Vater war Arzt und ebenfalls sozial engagiert. „Wir waren drei Mädchen und mussten bei ihm mithelfen und ein offenes Ohr für die Patienten haben“, sagt Scheib, die in Norwegen geboren wurde, in der Pfalz aufgewachsen ist und seit 48 Jahren in Stuttgart lebt.
Von einer Mutter ihres Sohnes wurde sie damals vor 26 Jahren angesprochen, ob sie sich nicht ehrenamtlich engagieren möchte, da sie doch sowieso schon ehrenamtlich tätig sei. Und so kam sie zum Einführungsseminar für die Grünen Damen in den Hospitalhof.
Ihr erster Einsatzort war das Bürgerhospital. „Dort übernahm ich gleich die Leitung und gründete eine neue Gruppe für die Evangelische Kranken- und Altenhilfe.“ Begonnen hat sie damals mit zwölf Grünen Damen und einem Herrn. Vor 14 Jahren übernahm Scheib die Gesamtleitung mit 350 Grünen Damen in Stuttgart und parallel für Baden-Württemberg mit 1600 Grünen Damen und 84 Heimen und Krankenhäusern. Heute sind es in Stuttgart 320 Grüne Damen in elf oder zwölf Einrichtungen. Durch Umstrukturierungen und Fusionen sind das Bürgerhospital und das Olgäle inzwischen weggefallen, weiß Christina Scheib.
Der Bedarf sei heute aber nach wie vor groß. Sie übt gerne die Tätigkeit aus, „weil unsere Arbeit vom Krankenhaus, von den Ärzten und Patienten positiv aufgenommen wurde“. Es seien Dienste wie kleine Einkäufe, Telefonkarte aufladen und ein offenes Ohr für Patienten haben und zuhören. In neuerer Zeit würden sich die Patienten über das Internet über ihre Krankheiten informieren. Auch da waren oftmals beruhigende Worte notwendig, so Scheib.
Zu den Höhepunkten zählte der Besuch beim Bundespräsidenten Joachim Gauck 2015 beim Bürgerfest. Ihr Zusammentreffen wurde das offizielle Foto der Veranstaltung. Daran erinnert sie sich sehr gern und an viele Begebenheiten mit Patienten, denen sie auch mit Wissen weiterhelfen konnte. Die 71-jährige Scheib hat nun die Leitungsfunktion an Gisela Schneider abgegeben. Dekan Sören Schwesig hat sie kürzlich bei der Kirchensynode verabschiedet.
Wer sich für den ehrenamtlichen Dienst der Grünen Damen und Herren interessiert, erhält mehr Infos unter schneider@ekh-deutschland.de.