Das größte Sanierungsprojekt der Baugenossenschaft Bad Cannstatt im Rohrdommelweg. Foto: Peter Hasmann (z) - Peter Hasmann (z)

Die Baugenossenschaft Bad Cannstatt hat bei ihrer Mitgliederversammlung auf ein sehr gutes Jubiläumsjahr zurückgeblickt und auf das größte Erneuerungsvorhaben in ihrer Geschichte im Rohrdommelweg.

Bad CannstattEs ist das größte Sanierungs- und Erneuerungsprojekt in der Geschichte der Baugenossenschaft Bad Cannstatt (BGC), wie Vorstandsvorsitzender Peter Hasmann erklärt. Bei der Mitgliederversammlung am Mittwochabend konnte der Vorstand über dieses und weitere Projekte sowie das abgelaufene Geschäftsjahr den knapp 200 Mitgliedern in der Sängerhalle in Untertürkheim berichten.

Für elf Millionen Euro wird seit vergangenem Jahr der Rohrdommelweg 2 bis 12 in drei Bauabschnitten bis Ende 2020 saniert. Alle Wohnungen erhalten dabei neue Bäder und Toiletten, neue Heizkörper, neue isolierverglaste Kunststofffenster und vieles mehr. Auch wird die Fassade energieeffizient und unter Beachtung des Brandschutzes ökologisch wertvoll wärmegedämmt. Außerdem wird die Außenanlage neu gestaltet, es gibt Balkone in neuem Design mit neuem Farbkonzept sowie neue Hauseingangsbereiche.

Die beiden Vorstände der Baugenossenschaft Bad Cannstatt, Peter Hasmann und Thomas Kermes konnten bei der Mitgliederversammlung auf ein sehr erfolgreiches und aktives Jubiläumsjahr 2018 zurückblicken. So konnte laut Vorstand der prognostizierte Jahresfehlbetrag von 600 000 Euro um rund eine Million Euro übertroffen werden, sodass ein Jahresüberschuss von rund 400 000 Euro erwirtschaftet wurde. Der Grund: „Wir konnten super verhandeln“, so Hasmann. Die Mitglieder freuten sich, so der Vorstand, dass sie wie in den vergangenen Jahren auch, wieder vier Prozent Dividende bekommen, was auch so beschlossen wurde.

Wie Kermes berichtete, haben sich die Geschäftsguthaben der Mitglieder erneut um rund 70 000 Euro erhöht, was „einen deutlichen Beweis für das große Vertrauen der Mitglieder in ihre BGC darstellt“. Sehr zufrieden zeigte sich Hasmann mit der energetischen Sanierung der Oberen Waiblinger Straße 176/178, die im ersten Halbjahr 2018 erfolgt ist. 18 Wohnungen wurden modernisiert mit Aufzügen versehen und zwei Dachterrassen errichtet. Sowohl hier wie im Rohrdommelweg will die Baugenossenschaft auf eine Modernisierungs-Mieterhöhung verzichten. Zu gegebener Zeit soll es nur eine Anpassung an den Stuttgarter Mietspiegel geben, die erste seit mehr als zehn Jahren. Die Baugenossenschaft hat von 2010 bis 2020 rund 46 Millionen Euro im Bereich Neubau und Modernisierung investiert. Auch im Neckarpark will die BGC in Neubauten investieren. Da plane die Stadtverwaltung laut Hasmann am 19. Juli eine Vorlage für den Wirtschaftsausschuss. Demnach sollen die Baugenossenschaften keine Mehrkosten zu tragen haben. „Wir hoffen auf eine gute Lösung“, so Hasmann. In der Mitgliederversammlung erklärte er, dass er auf die Unterstützung der Verwaltung und des Gemeinderats bei noch offenen Punkten hofft, sodass die Baugenossenschaft noch im zweiten Halbjahr den Kaufvertragsabschluss vermelden könne.

Was die Hausbewirtschaftung der BGC betrifft, so berichtete der Vorstand, dass die Durchschnittsmiete für Wohnungen der BGC bei sieben Euro pro Quadratmeter lag, die damit 2,60 Euro unter der Durchschnittsmiete des aktuellen Stuttgarter Mietspiegels liege. Einstimmig sprachen sich die Mitglieder für die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Satzungsänderung aus. Die neue Satzung greife nicht in die Rechte der Mitglieder ein, sie sei jmoderner und an die aktuelle Gesetzgebung und Rechtsprechung angepasst mit Hinweisen aus der Praxis. Bei der Wahl der turnusgemäß ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder wurden Angelika Metke und Joachim Rybinski in ihrem Amt bestätigt. Für Thomas Weismann, der aus eigenem Wunsch ausgeschieden ist, wurde Michael Huppert neu in den Aufsichtsrat gewählt. Als Ersatz für Stefan Ziegler, der wegen dienstlicher Verpflichtungen sein Aufsichtsratmandat niedergelegt hat, wurde Anja Höft neu in den Aufsichtsrat gewählt. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet.