(red) - Zirka 1,6 Million Menschen leiden in Deutschland an einer Demenzerkrankung. Viele der Betroffenen brauchen eine intensive Betreuung oder sogar Pflege. Für Angehörige kann diese Situation sehr belastend werden. Am 1. Februar trifft sich ein Gesprächskreis für pflegende Angehörige in der Begegnungsstätte „Die Brücke“.
Es ist oft schwer mitzuerleben, wie sich die Persönlichkeit eines vertrauten Menschen verändert und die Erinnerung nachlässt. Bei zunehmender Veränderung der Persönlichkeit wird es für die Angehörigen immer schwieriger, zusammen mit dem Betroffenen am gesellschaftlichen Leben teil zunehmen. Demenz wird in den Medien zwar häufig diskutiert, aber im realen Leben oft tabuisiert und Betroffene mit ihrem vielleicht auffälligen Verhaltensmuster ausgeschlossen.
Im Rahmen des Projekts „Gemeinsam für ein demenzfreundliches Bad Cannstatt“ haben sich verschiedene Kooperationspartner zu einer Quartiersgruppe „Seelberg plus“ zusammengeschlossen. Ziel ist es, einen Beitrag zu einem guten Leben mit Demenz im Quartier Seelberg und Innenstadt von Bad Cannstatt zu leisten, um Betroffene und deren Angehörige zu unterstützen und zu entlasten.
Seit Oktober bietet die Quartiersgruppe Seelberg plus einen Gesprächskreis an, bei dem Angehörige in einer geselligen Runde abschalten, sich aussprechen, sich mit anderen Angehörigen austauschen und neue Informationen und Anregungen erhalten können. Anschließend besteht die Möglichkeit, beim offenen Mittagstisch des evangelischen Vereins zu essen oder Essen mitzunehmen. Für den an Demenz erkrankten Angehörigen besteht während des Gesprächskreises ein kurzweiliges Angebot mit Betreuungsfachkräften. Bei Bedarf wird gegen einen kleinen Unkostenbeitrag einen Fahrdienst angeboten. Pflegende Angehörige und Angehörige von Menschen mit dementieller Veränderung, die sich mit anderen austauschen möchten, sind willkommen. Das Angebot ist kostenlos. Der nächste Gesprächskreis findet am 1. Februar um 10 Uhr in den Räumen der Begegnungsstätte „Die Brücke“, Wilhelmstraße 39, statt.