Seit mehr als drei Jahren außer Betrieb: Die Springlichter an der Haltestelle Rosensteinbrücke. Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

(ede) - Immer wieder trifft man im Stadtgebiet auf abgedeckte Springlichter. Wenn an Gleisübergängen das Aufblinken nicht zu 100 Prozent gewährleistet ist, werden die gelben Springlichter aus Sicherheitsgründen abgedeckt. Das passt Josef Baumann nicht. Er hat daher eine Gelbe Karte an die Stadt geschickt und auch Antwort erhalten. Zufrieden ist er damit nicht.

Der Cannstatter war es, der vor mehr als drei Jahren auf die fehlerhaften Springlichter an der Haltestelle Rosensteinbrücke hinwies. Immer wieder hielt er Kontakt mit der SSB und wurde vertröstet, der Schaden sei demnächst behoben. Doch noch immer sind die Springlichter am gesamten Haltestellenbereich, an den Stadtbahnen und Buslinien verkehren, abgedeckt. Gleiches gilt für die Badstraße am Hochbunker. Mehr als ein Jahr war auch der Wilhelmsplatz betroffen. So lange hat es gedauert, das Softwareproblem in den Griff zu bekommen. Das zuständige Ingenieur-Büro, das zahlreiche der 813 Ampelanlagen der Landeshauptstadt betreut, hatte Probleme. Sechs Softwareversionen wurden installiert, ehe grünes Licht gegeben werden konnte.

Reinhard Unkhoff, der Leiter der Lichtsignalsteuerung im Tiefbauamt, ging im Namen von Oberbürgermeister Fritz Kuhn auf die Gelbe Karte ein. „An Überwegen über die Gleise eines besonderen Bahnkörpers haben Bahnen immer und grundsätzlich Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmern“, erläutert Unkhoff die Sonderregelung in der Landeshauptstadt. Entsprechende Schilder weisen an Fußgängerüberwegen über die Bahngleise darauf hin. Zusätzlich sollen Springlichter und die Wegeführung in Z-Form die Aufmerksamkeit der Fußgänger auf das Verkehrsgeschehen auf den Gleisen lenken. „Ein Fußgängerüberweg ist daher auch mit abgedeckten Springlichtern grundsätzlich verkehrssicher.“

Abgedeckte Springlichter zeigen Fußgängern und Stadtbahnfahrern an, dass die Anlage nicht funktioniert. „Niemand kann sich irrtümlich nach den fehlerhaften Signalen richten“, so Unkhoff, „alle wissen, dass sie aufmerksam auf die Gleise schauen müssen, ob gerade eine Bahn naht.“ Meist wird dann auch die Höchstgeschwindigkeit der Bahnen reduziert. Sämtliche Springlichter, die rechtlich nicht vorgeschrieben sind, gehören zum Anlagenbestand der Stadt, da sie in die Steuergeräte der jeweiligen Knotenpunkte integriert sind. Tiefbauamt und SSB betreuen die Anlagen gemeinsam mithilfe von Ingenieurbüros und beteiligten Spezialfirmen. „Fehlersuche, Problemlösung, Reparatur, Prüfung und Auswertung all dieser Schritte können unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen.“ Noch konnten jedoch nicht an allen Überwegen die die Hard- und Software betreffenden Probleme zur vollen Zufriedenheit gelöst werden, bittet Unkhoff um Verständnis. Baumann ist nicht zufrieden. Er versteht nicht, dass in Stuttgart die Stadtbahnen generell Vorrang haben. Daher gebe es Situationen, an denen Fußgänger am Straßenübergang grün haben, am Gleisüberweg aber warten müssen, weil die Bahn passiert. „Das ist sehr, sehr gefährlich.“ Das Warnschild könne leicht übersehen werden, was zu Unfällen führen könne.