Der Rektor der Freien Kunstschule Martin R. Handschuh zeigt den kleinen Atelierraum, der mit Wanddurchbruch vergrößert wurde und neue Fenster erhielt. Fotos: Frey Quelle: Unbekannt

Die Freie Kunstschule Stuttgart, die in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag feierte, wird für zwei Millionen Euro saniert. Das städtische Gebäude, in dem die Freie Kunstschule Stuttgart ihren Sitz hat, in der Bottroper Straße 42-44, wurde in den letzten Monaten erneuert. Einige Maßnahmen sind schon erfolgt, andere stehen noch bevor.

Von Iris Frey

In zwei Bauabschnitten erfolgt die Sanierung des Gebäudekomplexes auf dem Zuckerfabrikareal, welche nach Angaben von Martin Handschuh, dem Rektor der Freien Kunstschule, insgesamt rund zwei Millionen Euro kostet. „Wegen des Brandschutzes musste umgeplant werden“, erklärte Handschuh. So muss ans Dachatelier eine Treppe installiert werden. Diese Fluchttreppe soll im kommenden Jahr installiert werden.

„Die Sanierungsmaßnahmen kommen gut voran“, erklärt Handschuh. Inzwischen ist das Dach vom Haupthaus erneuert worden und auch im Seitentrakt wurde saniert.

In den Atelierräumen unter dem Dach, in dem auch Lehrveranstaltungen stattfinden, wurden nun neue Fenster eingesetzt. Im kleinen Atelierraum unter dem Dach wurde eine Wand herausgenommen, damit wurden die Räume optisch vergrößert und sind ebenfalls neue Fenster eingesetzt worden. Auch der Fußboden wurde erneuert.

Im großen Atelierraum hat es ebenso grundlegende Erneuerungen gegeben. Auch hier sorgen neue lange Fenster für mehr Helligkeit. Und mit Hilfe elektrischer Rollos lässt sich die Helligkeit der Fenster einzeln genau für den jeweiligen Unterricht steuern, so Handschuh. Außerdem wurde im großen Atelierraum eine Gaube geschaffen. Sie sorgt ebenfalls für mehr Helligkeit, aber auch für den Fluchtweg. Denn vor dem Austritt an der Gaube soll die Fluchttreppe gebaut werden.

„Zuvor musste man über ein Dachfenster über eine Leiter heraussteigen“, erklärt der Rektor die Situation vor der Sanierungsmaßnahme. Der Fußboden und die Beleuchtung sollen im großen Atelierraum noch verbessert werden. Saniert werden muss auch noch der Kellerbereich des Hauses, erklärt Handschuh.

Anfang Dezember findet eine Benefizauktion statt, um weitere Wünsche der Kunstschule, die nicht im Verantwortungsbereich der Stadt Stuttgart liegen, zu erfüllen. So sollen auch die Flure der Freien Kunstschule eine bessere Beleuchtung bekommen, plant Handschuh. Derzeit zeigt im Atelierhaus die Galerie Kunsthöfle ihre Jahresausstellung. Auch sollen die Atelierräume mit moderner LED-Technik, die Tageslicht simuliert, ausgestattet werden, so die Planung des Rektors.

Die Freie Kunstschule zählt derzeit nach Angaben des Rektors derzeit knapp unter 70 Studierende. „Die Zahlen sind wieder ansteigend“, so Handschuh. Das sei erfreulich. Die Freie Kunstschule ist von Adolf Hölzel und August Ludwig Schmitt am 2. Mai 1927 gegründet worden. Im Mai war das 90-jährige Bestehen im Kursaal mit einem Festakt gefeiert worden.

Um sich nicht den Kunstdoktrin des Dritten Reiches beugen zu müssen, wurde der Lehrbetrieb im Jahre 1934 eingestellt, um bereits 1946 von einer Gruppe verfemter Künstler um Fritz Dähn, Hans Fähnle, Anton Kaper, Heinrich Kübler und Helmut Muehle wieder etabliert zu werden.

Weitere Informationen gibt es unter www.freie-kunstschule.de