Wengerter Karl-Heinz-Bauer zeigt, welche Felsbrocken nach dem großen Sturz weiter herabgefallen sind.Fotos Frey Quelle: Unbekannt

Vor gut einem Jahr hat es einen größeren Felssturz im Gewann Zuckerberg gegeben. Noch immer ist das Problem nicht gelöst. Wengerter hatten zuletzt gefordert, dieses Problem von dem aktuellen Steillagenförderungsprogramm herauszunehmen. Die Stadt hat nun ein Gutachten dazu in Auftrag gegeben, wie Wolfgang Maier vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung auf Nachfrage erklärt.

Von Iris Frey

„Erst vor kurzem ist nun von der zentralen Vergabestelle der Zuschlag an das ausgewählte Gutachterbüro erteilt worden“, erklärt Maier. Die angefragten Büros hätten zum Stichtag nur zum Teil unvollständige Angebote eingereicht und es hätten Nachforderungen gestellt werden müssen, was zu Verzögerungen geführt hat, so Maier weiter.

Das Büro wird dann ein geologisches Gutachten anfertigen. „Im Ausschuss wird berichtet, sobald Ergebnisse vorliegen“, hatte Doris Künkel vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung erklärt. Dann soll ein Sicherungskonzept erstellt werden, das aufzeigt, was es kostet und es muss dann abgestimmt werden.

Währenddessen gab es im Weinberg weitere Felsabgänge. Karl-Heinz Bauer, einer der hauptbetroffenen Weinbauern vom Gewann Zuckerberg, erklärt, dass er noch nicht von der Stadt gehört habe, wie es weitergeht. Er stellt fest, dass laufend etwas vom Felsgestein herunterbreche. „Durch die offenen Bruchstellen bricht jetzt viel schneller etwas ab“, sagt er. Auch in den anderen Bereichen. In der Tat, beim Besuch vor Ort sind nicht nur einige neue Felsbrocken zu sehen, die heruntergefallen sind und jetzt am Fuß der Weinstöcke liegen, auch neue Abbruchstellen sind unter der Hangkante im Landschaftsbiotop-Bereich zu erkennen sowohl beim Wengert von Bauer als auch im Nebengrundstück. Solcherlei Felsformationen gibt es auch im städtischen Wengert ein paar hundert Meter weiter, weiß Bauer.

Für die Wengerter sei es derzeit schwierig, neue Investitionen zu tätigen, wenn die Unterstützung fehle, so Bauer. Andere Wengerter hatten zuletzt gefordert, dass das Felssturz-Problem gesondert von der Stadtverwaltung behandelt wird und nicht mit dem Steillagenprogramm zur Rettung der Mauerweinberge in einen Topf gemischt wird. Sie hatten sich auch dagegen ausgesprochen, 15 Prozent Eigenbeteiligung bei Reparaturen mit Fremdvergabe zu leisten. Der Gemeinderat hatte sich den Forderungen angeschlossen. Maier rechnet damit, dass das Gutachten zum Felssturz im Gewann Zuckerberg etwa ein halbes Jahr in Anspruch nehme, bis es fertig sei. Ein Teil des Gutachtens werde eine Risikoanalyse sein: Was passiert, wenn etwas herunterbricht? Wie weit fällt es und wo bleibt es liegen? Dazu erwarte die Stadt konkrete Aussagen wie auch zu den Kosten der Sicherung. Das Gutachten werde im Gemeinderat vorgestellt, im Ausschuss für Umwelt und Technik und vermutlich im Verwaltungs- sowie Wirtschaftsausschuss. „Dort müssen die Stadträte dann sagen, wie es weitergeht“, sagt Maier. Aus dem Trockenmauerprogramm ist das Problem Felssturz herausgenommen worden. Die betroffenen Wengerter hoffen, dass bald eine Lösung gefunden wird.