Quelle: Unbekannt

(erg/if) – Das Landeskriminalamt Stuttgart (LKA) in der Taubenheimstraße ist in der Silvesternacht von 30 vermummten Tätern mit Christbaumkugeln beworfen worden, die mit roter Farbe befüllt waren. Der Eingangsbereich wurde laut Polizei mit offensichtlich linkspolitischen Parolen beschmiert. In den vergangenen Jahren gab es an Silvester ähnliche Akte des Vandalismus auf öffentliche Gebäude.

Inzwischen ist es ein alljährliches Szenario: Bereits zum dritten Mal sind in einer Silvesternacht öffentliche Gebäude mit Farbbeuteln beworfen oder mit linkspolitischen Parolen beschmiert worden. Angefangen hat es zum Jahreswechsel 2015 auf 2016. Damals wurde die Geschäftsstelle des CDU-Kreisverbands in der Leuschnerstraße Ziel einer Farbattacke. Ein Jahr später, am 31. Dezember 2016, hatten es Täter zunächst auf das Dienstleistungszentrum für Flüchtlinge in der Jägerstraße 14-18 abgesehen. In der Nacht auf den 3. Januar 2017 wurde zudem das Gebäude des Oberlandesgerichts (OLG) im Stuttgarter Justizviertel mit roter Farbe und politischen Parolen beschmiert.
„Auch wenn es Parallelen zur Attacke vom letzten Jahr gibt, sind die Zwischenfälle dennoch unterschiedlich“, sagte Polizeisprecher Martin Schautz. Zudem haben die Ermittlungen zu der Farbattacke am OLG vom letzten Jahr bisher noch zu keinem Ergebnis geführt. „Wir können daher auch nicht von denselben Tätern ausgehen.“ Nach bisherigen Ermittlungen handelt es sich bei den Tätern vom Sonntag um eine Gruppe von ungefähr 30 vermummten und dunkel gekleideten Personen, die gegen 20.20 Uhr die Farbattacke auf das Gebäude ausgeführt haben. Der entstandene Sachschaden beträgt mehrere tausend Euro. Die Ermittlungen laufen: „Es werden nun Videoaufnahmen der Überwachungskameras in der Taubenheimstraße ausgewertet. Die Beamten sind da hinterher“, so Polizeisprecher Schautz.
Das Ausmaß der Farbattacke in der Taubenheimstraße war gestern noch immer deutlich zu sehen. Mitarbeiter einer Reinigungsfirma waren mittags noch immer damit beschäftigt, die rote Farbe mit Farbverdünner vom Eingangsbereich abzukratzen.
In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder in Bad Cannstatt zahlreiche Farbschmierereien gegeben. Am 12. Januar 2014 war das historische Rathaus frisch nach der Sanierung mit Graffiti beschmiert worden. Unter anderem wurde in Rot „Solidarität mit dem Widerstand in Hamburg“ auf die Wand geschrieben sowie Hammer mit Sichel und die Abkürzung „ACAB“ aufgemalt. Dem Fall hatte sich zusätzlich der Staatsschutz angenommen. Allein in der Cannstatter Altstadt sind 50 Fälle von Graffiti-Schmierereien bekannt geworden. Am 12. Februar 2014 hat die Polizei einen 19 Jahre alten Mann festgenommen, der beim Besprühen einer Hauswand in der Neckarstraße erwischt wurde. Er soll für 50 Farbschmierereien in Stuttgart verantwortlich sein, darunter auch am Alten Rathaus in Bad Cannstatt. Ermittlungen der Polizei hatten ergeben, dass der 19-Jährige zwischen August 2013 und Februar 2014 mit der Spraydose im Stadtgebiet aktiv war. Die Polizei konnte rund 50 Fälle in dem Zeitraum Tatorten in Stuttgart-Ost, Bad Cannstatt, Stuttgart-West, Feuerbach und Degerloch zuordnen. Für die politischen Schmierereien am Rathaus sei der 19-Jährige laut Polizei nicht verantwortlich gewesen.

Die Polizei bittet um Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 8990-5778.