Das Zimmer, in dem am Samstag das Feuer ausgebrochen war, muss grundlegend saniert werden. Foto: Rehberger - Rehberger

Der Zimmerbrand im Carlo-Steeb-Haus vom Samstag wurde durch fahrlässige Brandstiftung ausgelöst. Davon geht die Polizei. Der Wohnflügel ist noch immer evakuiert, elf Personen sind betroffen.

Bad CannstattDer Brandgeruch steigt einem auch noch zwei Tage nach dem Feuer im Carlo-Steeb-Haus in die Nase. Am Samstag war in einem Zimmer des Männerwohnheims an der Schmidener/Gnesener Straße ein Feuer ausgebrochen (wir berichteten). „Der Wohnflügel ist noch völlig verraucht“, berichtet Hausleiter Hans-Peter Vaas, „und das Löschwasser steht noch drin.“ Auch die Vertreter der Kriminalpolizei, die gestern auf Spurensicherung gingen, betraten noch mit Atemschutzmasken den Bereich. „Wir gehen von fahrlässiger Brandstiftung aus“, sagt Polizeisprecher Jens Lauer. Der 73 Jahre alte Bewohner sei wohl mit der Zigarette in der Hand eingeschlafen. Selbst den Rauchmelder, der aktiviert wurde, nahm er nicht mehr wahr. Ein anderer Bewohner hatte den Rauchmelder gehört und das Feuer gemeldet. Eine Mitarbeiterin hatte den 73-Jährigen aus dem Zimmer geholt. Er zog sich leichte Verbrennungen zu und befindet sich noch im Krankenhaus. Die vier weiteren Personen, die mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht wurden, haben die Klinik inzwischen wieder verlassen.

Elf Bewohner können ihre Zimmer derzeit nicht nutzen. Der Wohnflügel, in dem das Feuer ausbrach, ist noch nicht nutzbar. „Der ganze Flügel ist evakuiert“, so Vaas. Die Bewohner wurden am Samstag anderweitig untergebracht. „Wir haben im Haus Platz frei gemacht, so dass die Bewohner mit Vollversorgung inzwischen wieder zurückkonnten.“ Der Hausleiter hofft, dass auch der Wohnflügel bald wieder begehbar ist und dann auch restlichen Bewohner wieder in ihre Zimmer können. Das Zimmer jedoch, in dem das Feuer ausgebrochen ist, müsse grundlegend saniert werden. Der Sachschaden wurde am Samstag mit 15 000 Euro angegeben.

Als die Feuerwehr am Samstag am Brandort eintraf, stand das Zimmer im dritten Obergeschoss bereits in Vollbrand, weite Teile des Flures und das Treppenhaus waren stark verraucht. Weil Menschenleben in Gefahr waren, wurde noch während der Anfahrt 2. Alarm ausgelöst. Die eingeleiteten Maßnahmen vor Ort zeigten schnell Wirkung, die Feuerwehr hatte den Brand daher rasch unter Kontrolle.

Seit vor 14 Jahren eine neue Brandmeldeanlage im Carlo-Steeb-Haus installiert wurde, war es zu keinem größeren Notfall gekommnen. Zuvor gab es immer mal wieder Einsätze. „Die Brandmeldeanlage war eine erfolgreiche Anschaffung“, sagt Vaas. Sie konnte aber den Fassadenbrand im Herbst vergangenen Jahres nicht verhindern. „Wegen unsachgemäßer Bauarbeiten war es zu einem Schwelbrand gekommen.“