(red/erg) - Allein am vergangenen Donnerstag erhielten etliche ältere Bürger im Stadtgebiet Anrufe von angeblichen Polizisten. Allerdings durchschauten die 16 Betroffenen die Masche und verständigten die Beamten. Die Kriminalpolizei ermittelt nun intensiv, um die Anrufer und ihre Komplizen zu überführen.

Bereits am Montagabend hatten 25 Senioren, vor allem im Stuttgarter Norden, Anrufe von angeblichen Polizeibeamten erhalten. Die Anrufer fragten die Personen am anderen Ende der Leitung nach Bargeld und Wertsachen. Besonders perfide: Bei einigen Angerufenen sollte die angezeigte Telefonnummer den Anschein erwecken, dass der Anrufer tatsächlich Angehöriger eines Polizeireviers ist. Allerdings: Wie in den Vorkommnissen am Donnerstag ist keiner der älteren Bürger den Betrügern auf den Leim gegangen.

Ein weiterer kurioser Fall ereignete sich am Mittwoch. Da hat sich ein Trickbetrüger in der Taubenheimstraße gegenüber einem 74-Jährigen als Stromableser ausgegeben. Als er in der Wohnung des Mannes war, stahl er eine Geldbörse mit Bargeld und persönlichen Papieren. Der Rentner schöpfte erst Verdacht, als der Unbekannte das Haus bereits verlassen hatte. Eine Zeugin beobachtete den Täter zusammen mit einem weiteren Mann vor dem Gebäude.

„Letztes Jahr wurde überwiegend der Enkeltrick-Betrug angewendet, dieses Jahr ist es der Polizeitrick“, sagt Polizeisprecher Stephan Widman. Es gebe jedoch den Trend, dass viele Menschen das falsche Spiel rechtzeitig erkennen. Das ist auch der Präventionsarbeit zu verdanken. Inzwischen wird in verschiedenen Kooperationen mit der Polizei Aufklärung betrieben. In Theaterstücken werden realistische Szenarien nachgespielt, um so die Arbeitsweise der Betrüger vorzuführen. Einige Senioren, die von Betrügern angerufen wurden, versuchen, der Polizei bei ihrer Arbeit sogar zu helfen. Sie stellen in Zusammenarbeit mit den Beamten den Betrügern Fallen, indem sie die Geldübergabe inszenieren.

Die Polizei EMPFIEHLT

Seien Sie misstrauisch, wenn Sie einen Anrufer nicht eindeutig erkennen.

Geben Sie auf gar keinen Fall Auskunft darüber, ob Sie Geld, Schmuck oder andere Wertsachen besitzen und diese auch zu Hause aufbewahren.

Lehnen Sie am Telefon hohe Geldforderungen ab.

Bewahren Sie keine größeren Geldbeträge zu Hause auf.

Fragen Sie den Anrufer immer nach seinem vollständigen Namen sowie seiner Polizeidienststelle und notieren Sie sich ebenfalls seine Rückrufnummer.

Verständigen Sie sofort die Polizei, wenn Sie sich unsicher fühlen - Notrufnummer 110.