1500 Umzugskartons wurden gepackt. Foto: Matthias Bolay (z) - Matthias Bolay (z)

Die Eichendorffschule nutzt die Herbstferien, um den Neubau zu beziehen. Die Zeit ist knapp und erfordert eine logistische Meisterleistung. 1500 Kartons wurden gepackt und gekennzeichnet.

Bad CannstattDer Zeitplan ist eng getaktet, denn nur eine Woche Herbstferien steht für den Umzug der Eichendorffschule zur Verfügung. Eine Woche, in der auch ein Feiertag liegt. Eine logistische Meisterleistung ist also notwendig, um alles über die Bühne zu bekommen.

Geplant war der Umzug in den Sommerferien. In zwei bis drei Wochen wären die drei Pavillons, der Funktionsklassenbau und der Oberklassenbau geräumt, Material und Innenleben in den Neubau gezogen. „Die Umzugsfirma hat den Mitarbeitern Urlaubssperre verordnet“, erläutert Robin Zürn vom Schulverwaltungsamt. Doch es kam anders. Der Neubau auf dem Schulgelände, dem die Turnhalle weichen musste, kam in Verzug. Der Grund: Eine fehlerhafte Treppe musste erneuert werden. „Ich wollte definitiv bis zu den Pfingstferien wissen, ob der Zeitplan gehalten werden kann“, machte Schulleiter Matthias Bolay deutlich. Da wurde klar, dass umgeplant werden musste.

Beim pädagogischen Tag Anfang des Jahres wurden alle Betroffenen auf den Umzug eingestimmt. Es wurden die Bedarfe ermittelt, Volumen, Zeit- und Personalaufwand errechnet. 1500 Umzugskartons wurden geordert. „Letztlich blieben uns nur die Herbstferien“, rechnet Zürn vor. In den Weihnachtsferien gehe gar nichts und Faschingsferien seien auch nur eine Woche. Glücklicherweise stand die Umzugsfirma weiter zur Verfügung. Die letzte Hürde wurde genommen: Die baurechtliche Abnahme erfolgte. Am 18. Oktober fand die Gesamtlehrerkonferenz zum Umzug statt, an der auch Robin Zürn dabei war. Die inzwischen gelieferten Umzugskartons wurden eineinhalb Wochen vor den Herbstferien sukzessive gepackt – neben dem Unterricht. Lehrerkollegium und auch Schüler packten an. Farbige Aufkleber weisen auf die Stockwerke hin, in die die Kartons gebracht werden müssen. Rot bedeutet Außenstelle „Elly“. Denn nach wie vor sind Klassen ans Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium ausgelagert. Dort und im Neckarpark findet auch der Sportunterricht statt.

Am vergangenen Samstag begann der Umzug. „Wir ziehen in ein Interimsquartier“, beschreibt Bolay. Denn die Baumaßnahmen sind noch nicht beendet. Nach den Herbstferien werden die drei Pavillons und der Oberklassenbau abgerissen, beginnt die Sanierung des Fachklassenbaus. Der Neubau wird durch einen Anbau vervollständigt und die Zweifeldhalle erstellt. „Wir hoffen, zum Schuljahr 2021/22 unser neues, hochmodernes Schulhaus vollständig nutzen zu können.“

Solange gilt es, weiter zu improvisieren. Lehrerzimmer und Sekretariat kommen zunächst in die Musikräume, der Musikunterricht findet dafür im Kunstraum statt. „Im Interims-Lehrerzimmer fehlte der Wasseranschluss. Daran hatte keiner gedacht.“ Auch das Problem wurde gelöst. Vor dem Abbruch mussten auch alle Keller der Gebäude geleert werden. „Da kommt in 60 Jahren einiges zusammen.“ Die Baumaßnahmen bei laufendem Unterricht – begonnen wurde 2017 – stelle schon eine Belastung dar, gibt der Schulleiter zu. „Dafür werden wir mit einem modernen Schulneubau belohnt.“ Die Führung durch den Neubau habe bei den Betroffenen schon für einen Motivationsschub gesorgt. Nach den Herbstferien müssen die Kartons ausgepackt werden – neben dem Unterricht.