Alles dreht sich um Schlager: Lena Laval im Gespräch mit Sigfried Baumann. Foto: Sebastian Gall - Sebastian Gall

Lena Laval möchte als Schlagersängerin erfolgreich sein. Die 29 Jahre alte Frau scheut dafür kein Risiko und tut alles, um den Schlager-Olymp zu erklimmen.

Bad CannstattSie hat ihre neue Karriere selbst in die Hand genommen, eine Selfmade-Frau im wahrsten Sinne des Wortes. Die 29-jährige Lena Laval aus Stuttgart will den Schlager-Olymp erklimmen. Und dafür tut sie alles. Ganz konsequent und mit einem klaren Ziel vor Augen.

Lena, ein neuer Stern am deutschen Schlagerhimmel. Und damit dieser auch leuchtet investierst Du viel. Und Du liebst das Risiko. Warum?
Lena Laval: Tja warum? „Ich will nur spielen“ heißt meine erste Single und genau das verkörpere ich auch. Ich denke, dass nur Risiko auch Erfolg birgt. Also man kann nicht zu hundert Prozent in der Sicherheit leben und auf gut Glück den größten Erfolg erwarten. Und hinter meinen Schlager-Ambitionen steht immer noch meine Ausbildung und mein Job bei einer Bank, in den ich jederzeit zurück kann. Aber jetzt war es für mich einfach an der Zeit, das Risiko zu wagen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Wo verdient man mehr, als Schlagersängerin oder als Bankangestellte?
Lena Laval: Schwer zu sagen. Wenn alles so klappt, wie ich es mir vorstelle, als Schlagersängerin. Du hast eine Ausbildung gemacht, als was genau?
Lena Laval: Ich habe bei der Landesbank Baden-Württemberg hier in Stuttgart Finanzassistentin gelernt. Und dann wurde Dir der Job zu langweilig?
Lena Laval: Das war tatsächlich nie ganz mein Ding. Allerdings war es nicht so, dass ich mich in diesem Beruf nicht zurecht gefunden hätte, aber mein Herz schlägt einfach für die Musik. Das war schon immer so und das haben auch meine Ausbilder gemerkt und dies sogar ins Zeugnis geschrieben. Wenn man halt gerne singt und große Träume hat, dann wird man in der Bank nicht glücklich. Aber es gehört ja schon jede Menge Mut dazu, zu sagen, jetzt setze ich alles auf die Karte Schlager.
Lena Laval: Also meine Mama hat glaube ich auch so empfunden, sie war wirklich geschockt, dass ich mich dafür entschieden habe. Für mich ist es eigentlich gar kein so großes Risiko, da ich ja eine Ausbildung habe und auch Berufserfahrung, da ich in meinem Job doch einige Jahre gearbeitet habe. Neue Wege einschlagen, sich selbst neu erfinden, um auch als Quereinsteiger irgendwo seinen Platz zu finden eben in der Schlagerbranche. War die Liebe zum Schlager eigentlich schon immer da oder war es auch mal eine andere musikalische Richtung?
Lena Laval: Es war schon immer der deutsche Schlager. Ich wurde groß damit, meine Eltern haben nur den deutschen Schlager gehört, die lieben sehr die ganz alten Schlager. „La Paloma Blanca“ und solche Sachen. Das war der Lieblingssong von meinem Papa. Damit wurde ich groß. Dieser Musik gehörte meine Liebe von Anfang an. Die Karriere ist ja noch sehr jung. Kannst Du trotzdem für Dich feststellen, dass sich alles in die richtige Richtung entwickelt?
Lena Laval: So richtig gestartet habe ich meine Karriere erst im April dieses Jahres eben mit meiner ersten Single „Ich will nur spielen“. Davor haben wir ja nur im Hintergrund gearbeitet. Definitiv fing alles mit Oli Nova an (ein bekannter Produzent und Songschreiber, Anm. der Redaktion), der mich produziert und auch beratend zur Seite steht. Meine ganzen Visionen, der Titel und der Song wurden so umgesetzt, wie ich es mir gewünscht habe. Es ist genau der deutsche Schlager so wie ich ihn liebe, sehr modern, sehr tanzbar, sehr abwechslungsreich. Ich glaube, da haben wir ein richtig cooles Produkt. Und sind da schon neue Projekte angedacht? Das erste Album „Alles und immer“ ist ja auch schon auf dem Markt. Wie soll es weitergehen?
Lena Laval: Jetzt arbeiten wir erst mal mit diesem Album. Neue Projekte stehen im Moment nicht in den Startlöchern. In unseren Köpfen gibt es zwar ein paar Gedanken und ein paar Visionen, aber in der Umsetzung sind wir noch nicht. Ich werde jetzt erst mal Auftritte machen, die Songs den Menschen präsentieren, sie einfach unter die Leute bringen und dass sie fleißig im Radio gespielt werden. Mein Bekanntheitsgrad muss einfach wachsen, das wäre mein größter Wunsch für den Augenblick. Aber es gehören sicher auch glückliche Umstände dazu, dass das jetzt so angelaufen ist, wie Du Dir das vorstellt hast.
Lena Laval: Auf jeden Fall. Ich hatte großes Glück, dass das mit dem ersten Song „Ich will nur spielen“ so gut gelaufen ist. SWR4 hat den Titel häufig gespielt, auch Radio Paloma. Wir haben es wirklich geschafft, mich mit der ersten Scheibe in der Schlagerszene bekannt zu machen. Das jeder Schlagerfan zumindest meinen Namen schon mal gehört hat. Das war unsere Mission, die wir erfolgreich absolviert haben. Würdest Du Dich als sehr ehrgeizig bezeichnen?
Lena Laval: Super ehrgeizig. Das zeichnet auch eine Skorpionfrau aus. Und das lebe ich auch so. Ich bin auch erst zufrieden, wenn ich was erreicht habe. Und wenn ich wirklich etwas nicht schaffe, dann habe ich da ganz lange dran zu nagen. Ich bin sehr diszipliniert. Viele sagen mir oft, Mensch Lena, sei nicht so streng zu dir. Aber ich kann gar nicht anders. Ich will immer alles geben. Dein großer Traum in der Schlagerbranche?
Lena Laval: Der allergrößte Traum wäre natürlich ausgezeichnet zu werden vom Publikum. Und es wäre das Allergrößte, eines Tages „Gold“ zu bekommen für eine eigene Platte, weil über die Verkaufszahlen nur das Publikum entscheidet. Und wenn Du mal wirklich im Rahmen einer Tour eine ganze Halle füllst mit Menschen, die nur wegen Dir kommen, dann ist das ein Gefühl, das man erlebt haben muss. Du wohnst seit 2015 in Stuttgart. Was schätzt Du an dieser Stadt besonders?
Lena Laval: Eigentlich die Größe. Weil für mich ist es eine ganz gemütliche, überschaubare Stadt mit vielen Vorzügen, in der es viel zu unternehmen gibt. Ich komme ja vom Dorf, von daher ist es für mich eigentlich schon die große Welt, die ich hier erlebe. Und genau das genieße ich sehr in Stuttgart. Was gibt es außer der Singerei noch für Hobbys?
Lena Laval: Ich koche und backe sehr gerne. Konsequenterweise gehe ich deshalb auch ins Fitnessstudio. Muss ich machen, um fit zu sein für die Bühne. Dann spiele ich noch Klavier. Für mehr habe ich jetzt eigentlich gar keine Zeit. Gut Kochen und Backen, woher kommt da die schlanke Figur?
Lena Laval: Ich backe mit sehr gesunden Zutaten, meistens ohne Zucker. Sagen wir mal so: Ich liebe gesunde Leckereien. Also viele hausfrauliche Fähigkeiten, eine hoffentlich erfolgreiche Schlagersängerin, jetzt fehlt nur noch der richtige Mann.
Lena Laval: Stimmt. Aber der wird schon noch kommen. Ich hoffe zur richtigen Zeit. Wenn jetzt jemand auf deine Stimme neugierig geworden ist. Wo kann man Dich hören?
Lena Laval: Mein Album „Alles und Immer“ ist überall zu finden. Bei Amazon, iTunes, überall im Netz zum Download oder zum Kaufen. Natürlich auch bei Instagram, Facebook, und auf Youtube gibt’s die Videos. Ich freue mich natürlich über neue Follower. Wie würdest Du Deine eigene Musik charakterisieren?
Lena Laval: Auf jeden Fall Popschlager, die Titel sind sehr modern. Das Album enthält aber auch eine große Ballade, Elektrobeats, die eigentlich nur in Clubs laufen, einen Song mit spanischen Rhythmen, der ist noch mal ganz anders als der ganze Rest. „Jetlag“ ist eine Nummer, die ist eigentlich der Zeit voraus, die ist super modern. Mehr Abwechslung geht auf einem Album eigentlich kaum.

Die Fragen stellte Sigfried Baumann