Hier soll ein attraktives Gebäude den Eingang zum Wohn- und Gewerbequartier markieren. Die Kreuzung Mercedes-/Daimlerstraße soll umgebaut werden. Foto: Steegmüller - Steegmüller

Hier soll ein attraktives Gebäude den Eingang zum Wohn- und Gewerbequartier markieren. Die Kreuzung Mercedes-/Daimlerstraße soll umgebaut werden.

Bad CannstattBereits 2017 hat der Grundstückseigentümer, die Münchner Dibag, damit begonnen, die ersten Gewerbebauten entlang der Daimlerstraße zu errichten. Die Stuttgarter Volksbank investiert hier gut 70 Millionen Euro und will bereits 2019 unter anderem mit ihrer Geschäftsführung dort einziehen. Nicht weit entfernt laufen die Planungen für das 33 Millionen Euro teure Sportbad. Baubeginn ist 2019, mit der Fertigstellung rechnen die Stadtverantwortlichen 2021.

Fertig ist bereits der Veielbrunnenpark, der als grüne Oase den Menschen, die dort leben und arbeiten werden, zur Naherholung dienen soll. Dazwischen liegt jetzt ein rund 5300 Quadratmeter großes Grundstück, das ebenfalls von der Dibag gekauft wurde. Es gilt als städtebaulich besonders wertvoll, da es quasi den „Eingang“ zum neuen Wohn- und Gewerbequartier markiert. Aus diesem Grund hat die Stadt mit dem Münchner Investor vereinbart, dass hier eine Bebauung über einen Wettbewerb erfolgen soll. Für dieses sogenannte Gutachterverfahren wurden sechs Architekturbüros ausgesucht, die ihre Entwürfe bis Ende Juni abgeben müssen. Im Juli tagt dann die Jury.

„Alle Modelle werden öffentlich ausgestellt“, sagt Angela Weiskopf vom Stadtplanungsamt, als sie dem Bezirksbeirat das Vorhaben erklärte und mit welchen Vorgaben die Teilnehmer zu rechnen haben. „Wir erwarten ein lebendiges Nutzungskonzept, dass sich an seiner Umgebung orientiert“, so Weiskopf. Vorgesehen sind eine maximale Gebäudehöhe von 25 Metern (sechs Geschosse), die sich in Richtung Park auf knapp 17 Meter (viergeschossig) reduziert. Eine größere Fläche in Richtung Mercedesstraße, die dem neuen Gebäude vorgelagert ist, dient als „Spielwiese“ für die Wettbewerbsteilnehmer. „Sie soll als attraktiver Grünbereich gestaltet werden“, so die Stadtplanerin, denn die Stadt möchte den Kreuzungsbereich Daimler-/Mercedesstraße umbauen.

„Büros sind besser als ein Hotel, wie es einst an dieser Stelle geplant war“, lobte Walter Opfermann (CDU) den Wettbewerb. Auch Peter Mielert (Die Grünen) hält dies für den richtigen Weg, kritisierte jedoch, dass die Stadt das Grundstück an die Dibag verkauft hatte. Zudem vermisse er in der Wettbewerbsbeschreibung Themen wie Anbindung an das Fuß- oder Radwegenetz. Auch die Frage der Stellplatzanzahl gilt es zu hinterfragen. Da das Quartier hervorragend an den ÖPNV angeschlossen ist, sei es laut Verwaltung erlaubt, den Stellplatznachweis auf 30 Prozent zu reduzieren. Dem gemeinsamen Antrag der Grünen, SPD und SÖS/Linke/PluS wurde trotz Gegenstimmen der CDU, Freien Wähler und FDP befürwortet.