In der Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr Münster, in der sich die ehrenamtlichen Rettungskräfte auch umziehen, wird jeder Millimeter genutzt. Seit vielen Jahren warten sie auf einen Erweiterungsbau. Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

(ede) - Langsam neigt sich die Geduld dem Ende. Für Ende März war die Machbarkeitsstudie für das neue Feuerwehrhaus in Münster terminiert. Bislang liegt sie noch nicht vor. Und die Beratungen für den neuen Doppelhaushalt rücken näher. Da soll die notwendigen Finanzierung geregelt werden. „Wir müssen weiter darauf warten“, zeigt sich Frank Knödler, der Leiter der Branddirektion, zerknirscht. „So kann es nicht weitergehen.“

Immer wieder rufe er beim zuständigen Hochbauamt an. „Wir bleiben am Drücker und erinnern immer wieder an die Dringlichkeit.“ Das Hochbauamt weiß um die Brisanz des Vorhabens. „Wir haben Mittel für den Haushalt beantragt“, führt Hans Knierriem vom Hochbauamt aus. Es liege aber noch kein abschließendes Ergebnis der Machbarkeitsstudie vor. Ein Lärmschutzgutachten steht noch aus. Knierriem glaubt nicht, dass es noch vor den Sommerferien zu einer Mitteilungsvorlage reicht.

Notwendig ist ein Neubau, weil am angestammten Platz in der Nagoldstraße die dringend notwendige Erweiterung nicht möglich ist. Der Feuerwehrbau grenzt unmittelbar an das Gelände der Elise-von-König-Schule. Da ein Aufstocken des Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Münster nicht möglich ist, war eine Erweiterung auf der Schulfläche vorgesehen. Doch dafür muss der Bebauungsplan geändert werden. Dafür wiederum war ein Lärmgutachten notwendig. Das machte dem Vorhaben einen Streich durch die Rechnung. Die Rettungskräfte sind am Standort Nagoldstraße zu laut. Dies sei dem Wohngebiet nicht zumutbar.

Das Ergebnis hat alle überrascht. Denn seit Jahren steht das Feuerwehrhaus in der Nagoldstraße, werden von dort aus die Einsätze gefahren. Direkte Auswirkungen für die Freiwillige Feuerwehr sind nicht zu befürchten. Das Gebäude genießt Bestandsschutz, kann also weiter genutzt werden. Das Problem: Es bietet nicht ausreichend Platz. Dieser fehlt an allen Ecken und Enden. Jeder Millimeter ist belegt. Sogar die Decke wird genutzt. Dort sind die Boote untergebracht. Den Feuerwehrmännern und -frauen fehlt eine Umkleide. Nach den Einsätzen muss zu Hause geduscht werden. Auch der Papierkram muss dort erledigt werden. Daher ist der Wunsch nach einer besseren räumlichen Ausstattung schon alt. Immer wieder wurde auf die Missstände hingewiesen.

Im Zuge der Schulerweiterung sollte auch das Feuerwehrproblem behoben werden, bis das Lärmgutachten die Bemühungen stoppte. Ein Ersatzstandort musste her. Was sich im Stadtbezirk als sehr schwierig erwies. Letztlich wurden zwei potenzielle Standorte ausfindig gemacht. Zum einen ein EnBW-Gelände an den Bahngleisen zwischen Murgtal- und Enzstraße, zum anderen eine Fläche an der verlängerten Löwentorstraße. Dieser wird von der Freiwilligen Feuerwehr Münster favorisiert. Die Machbarkeitsstudie soll verdeutlichen, welcher der beiden Grundstücke für das Bauvorhaben geeigneter wäre. „An der Murgtalstraße ist für uns die An- und Abfahrt erschwert“, gibt Kommandant Florian Merz zu bedenken. Letztlich ist er aber froh über jeden potenziellen neuen Standort in Münster.

Das Lärmgutachten soll klären, ob für das EnBW-Gelände entsprechende Schutzmaßnahmen vorgenommen werden müssten. „Für das Gelände liegt uns das Planungsrecht vor“, so Knierriem. Ein Neubau auf dem Gelände an der Löwentorstraße erfordere eine Bebauungsplanänderung. „Und das dauert in der Regel.“ Unklar sei da auch noch die Tragfähigkeit des Untergrundes. Das werde derzeit geprüft.