Ein Dutzend Zwerge kümmern sich hier rührend um ihr Schneewittchen. Foto: fb - fb

Die Kübler feierten ihren Ball fröhlich und ausgelassen im Kursaal. Indes ging es in Hofen beim Scillaball in der Tunhalle der Grundschule narrisch heiter zu.

Bad Cannstatt/HofenWer am Samstagabend das Tanzbein schwingen wollte, hatte die Qual der Wahl. Die Scillamännle in Hofen feierten in der Turnhalle der Grundschule ihren Scillaball, die Kübler im Cannstatter Kursaal. Als Weihnachtsbäume mit teils blinkenden Lichterketten waren Kathrin Grill und ihre Freundinnen unterwegs. Die Farbe Grün hat es den jungen Frauen angetan: Fast alle von ihnen haben in der Hofener Fasnet schon einmal das Greadeffele dargestellt. „Wir waren aber auch schon als Schornsteinfeger, Gummibärchenbande oder Geishas unterwegs“, erzählt Grill. Die Kostüme werden selbst geschneidert. Schon am Nachmittag hatten die Kinder in der dekorierten Halle gefeiert. „Wir machen den Kinderfasching seit fünf Jahren und er wird jedes Jahr besser angenommen“, berichtet Scillamännle-Vorstand Michael Idler. Dem Verein ist es wichtig, die Hofener Fasnetstradition an die junge Generation weiterzugeben. Mit den „Zwiebeln“ und den „Knospen“ ist für Nachwuchs gesorgt. Beim Scillaball zeigten außerdem die Tanzgarden ihr Können, auch die Scillamusik spielte auf. Diese wird seit genau 25 Jahren von Roland Mezger geleitet.

Bunt ging es auch beim Küblerball in Kursaal zu. Auffallend viele Engelchen und Teufel waren dieses Jahr unterwegs. Auch zahlreiche Hippies mit blumigen Schlaghosen tummelten sich auf der Tanzfläche. Ein Junggesellinnenabschied hatte sich als Schneewittchen mit rund einem Dutzend Zwergen verkleidet. Und „Günni“ und „Hotte“ aus Böblingen wollten einmal so richtige Rocker sein – inklusive ausgestopftem Bierbauch und Tätowierungen. Wer dieses Jahr besonders trendy sein wollte, warf sich in einen bunt gemusterten Jogginganzug im Stil der 80er Jahre. Mit Schweißband um die Stirn und Turnbeutelchen auf dem Rücken war die Geschmacklosigkeit perfekt.

Wie schon in den letzten Jahren heizte die Party-Band „Hofbräu-Regiment“ den Besuchern ein. Im Showprogramm traten die verschiedenen Gruppen der Kübler auf, außerdem das Waldstettener Männerballett und die Fellbacher Weingeister. Mit Marktständen und einer Wurfbude erinnerte man an die Gründung des Kübelesmarktes im Jahr 1925. In den nächsten Tagen geht es in den Neckarvororten närrisch weiter: Bei den Scillamännle in Hofen wird am Rosenmontag zunächst das Rathaus nachmittags gestürmt, bevor abends auf der Rosenmontagsparty in der Grundschule mit den Gastvereinen gefeiert wird. Die Veranstaltung ist wie in den Vorjahren ausverkauft, es gibt keine Abendkasse. Am Fasnetsdienstag startet um 13 Uhr der große Brauchtums- und Maskenumzug durch Hofen mit mehr als 80 Gastgruppen und viel Guggamusik. Ab etwa 14 Uhr ist die Turnhalle der Grundschule zur „After Umzugs Party“ geöffnet.

Bei den Küblern tagt heute Nachmittag das Närrische Tribunal, anschließend ist Schnurren und Schnitzelbänk. Am Fasnetsdienstag sammeln die Kinder beim Geizigrufen Süßigkeiten ein und zeigen beim Kinderumzug ihre Kostüme.