Da die Steuerung für die neun Düsen am Mittwoch ausgefallen war, mussten Brunnentechniker anrücken. Nach einigen Stunden war das Problem behoben.
Bad Cannstatt Seit zwei Tagen stehen die neun Düsen des nagelneuen Fontänenfelds still. Kopfschüttelnd liefen Passanten gestern Nachmittag beim Anblick der trostlosen Fläche über den Marktplatz. „Bei diesem Baupreis darf man etwas mehr Qualität erwarten“, meinte ein älterer Herr, der gerade vom Bezirksamt kommt. Auch im kleinen Warteraum des Verwaltungsgebäudes ist die „Kurzlebigkeit“ des Brunnens ein Thema. „Eigentlich peinlich“, kommentierte eine Frau, die ihren Reisepass abholen wollte. Sie hatte in der Zeitung von der Einweihung am vergangenen Freitag gelesen und wollte sich deshalb die neueste Attraktion einmal selbst anschauen.
Zumindest gestern Vormittag fiel der „Wassermangel“ zunächst gar nicht auf: Sobald die Beschicker des Wochenmarkts ihre Stände aufbauen, wird das Fontänenfeld natürlich abgestellt. Währenddessen waren Techniker des Tiefbauamts in dem Schalterraum, der unter dem Marktplatz liegt, bereits seit Stunden damit beschäftigt, den Defekt zu beheben. „Ein Steuerungselement ist ausgefallen“, erklärte Jürgen Mutz vom Tiefbauamt, der für die Brunnen zuständig ist. Warum, können die Techniker noch nicht sagen.
Besagtes Teil ist für das abwechslungsreiche Wasserspiel der neun Düsen verantwortlich. Über eine Intervallschaltung gesteuert, erscheinen die Fontänen in Höhen zwischen 20 und 120 Zentimetern auf dem neun mal neun Meter großen Granitfeld – und zwar willkürlich aus allen Düsen. Viele Passanten waren gestern der Meinung, dass die Düsen bereits nach wenigen Tagen durch Blüten zum ersten Mal verstopft seien. „Das ist nicht die Ursache gewesen“, betonte Mutz. Allerdings wollte der Experte nicht ausschließen, dass dies einmal möglich sei. „Aus diesem Grund wird der Brunnen natürlich regelmäßig gewartet und geputzt.“ Mindestens alle vier Wochen gebe es eine Grundreinigung, bei Bedarf werde der Turnus verringert. Denn in der Rinne am Rand des quadratischen Fontänenfelds, über die das Wasser abläuft, können sich schon Laub, Blüten und anderer Schmutz ansammeln.
Doch bei rund 250 Brunnen im gesamten Stadtgebiet – die meisten werden vom Tiefbauamt betreut – sei man auch auf die Hilfe von aufmerksamen Bürgern angewiesen. Wer eine Verunreinigung oder sogar Beschädigung feststellt, solle umgehend der Stadtverwaltung Bescheid geben. „Am schnellsten geht es, wenn die Behördennummer 115 gewählt wird“, so sein Tipp. Denn dann werde sofort das zuständige Amt eingeschaltet.
Dass wegen Verstopfungen der Düsen oder der Ablaufrinne die Brunnenputzer im Dauereinsatz auf dem Cannstatter Marktplatz sind, daran glaubte gestern Jürgen Mutz nicht. „Mit dem Fontänen-Brunnen im Giebel auf dem Edzard-Reuter-Platz, auf dem ebenfalls ein Wochenmarkt stattfindet, haben wir diesbezüglich keine negativen Erfahrungen gemacht.“ Insgesamt sollen die Kosten für Unterhalt und Reinigung des Cannstatter Brunnens zwischen 8000 und 10 000 Euro pro Jahr betragen. Bereits am späten Nachmittag war gestern offenbar das technische Problem an der Intervallsteuerung wieder behoben. Als dann aus den Düsen das Wasser wieder emporschoss, gab es nicht nur glückliche Gesichter bei den Brunnentechnikern. Jede Menge Kinder bevölkerten wieder das Feld und hatten ihren Spaß mit den Wasserfontänen.
Anlaufstellen im Schadensfall
Es gibt mehrere Möglichkeiten für Bürger, wie sie Schäden melden können:
Telefonisch unter der Behördennummer 115. Vom Servicecenter wird das Anliegen aufgenommen und intern weitergegeben. Zudem telefonisch unter 216-93220. Die Meldung kann auch per Mail an die Adresse „Service.Tiefbauamt@Stuttgart.de“ gesendet werden. Per Störungsmelder unter https://service.stuttgart.de/lhs-services/stoerung/störung. Eine Möglichkeit gibt es zudem über die StuttgartAPP. Dazu muss die App auf dem Smartphone installiert sein. Dort unter „Bürgerservice“, „Ideen, Beschwerden - Gelbe Karte“.
Die Meldung kann auch als Gelbe Karte erfolgen. Auch diese ist unter www.stuttgart.de und dem Suchbegriff „Gelbe Karte“ aufrufbar.