Wo derzeit noch die Pumptrack steht, soll einmal das Bildungshaus entstehen, mit vierzügiger Ganztagesgrundschule, einer siebengruppigen Kita, einer Turnhalle und einem Gymnastikraum. Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

Es sollte das Vorzeigeprojekt werden und Pilotcharakter haben. Doch der Bezirksbeirat war mit der Vorlage zum Bildungshaus Neckarpark alles andere als einverstanden. Sie wurde einstimmig abgelehnt. Die Aufteilung des Grundstücks, die Größe der Turnhalle und das Angebot an Sportflächen stießen auf Unmut. Man habe sich von der ursprünglichen Planung verabschiedet.

Ursprünglich war vorgesehen, so der Beschluss des Gemeinderates vom Oktober 2015, für das neue Wohnquartier und den bestehenden Stadtteil Veielbrunnen eine zweizügige Ganztagesgrundschule, eine zehngruppige Kita, Räume für Gemeinwesen sowie eine Turnhalle zu bauen - vorgesehen auf dem Baufeld Q 10. Inzwischen sieht es anders aus. 845 Wohneinheiten sind im ersten und zweiten Bauabschnitt geplant. Es muss jetzt von einem deutlich höheren Kinderaufkommen ausgegangen werden. Daher soll jetzt eine vierzügige Ganztagesgrundschule, eine siebengruppige Kita für 0- bis 6-jährige Kinder sowie eine Turnhalle mit einer Übungseinheit und einem Gymnastikraum auf einem Teil von Q 10 entstehen. Weitere zwölf Kitagruppen werden auf andere Baufelder verteilt. Das Stadtteil- und Familienzentrum könnte im benachbarten Zollamtsgebäude unterkommen. „Wegen des Lärmschutzes ist es zur Grundstücksteilung gekommen“, erläuterte Claudia Hautmann vom Schulverwaltungsamt. Ein Teil des Baufeldes Q 10 mit knapp 1860 Quadratmetern soll als Q 10 Süd verkauft und gewerblich genutzt werden. Der Bereich sei für schulische Nutzung nur bedingt geeignet. Die festgesetzte Traufhöhe von 21 Meter sei als Lärmschutzmaßnahme für die dahinter liegende Wohnbebauung erforderlich.

Das pädagogische Konzept des Bildungshauses sieht eine enge Verzahnung der Grundschulklassen mit den Kitagruppen in den Lernhäusern vor: Lernen von- und miteinander, gemeinsam spielen und individuell begleiten. „Es soll einen fließenden Übergang von der Kitagruppe in die Schule geben“, so Hautmann.

„Das haben wir uns anders vorgestellt“, sagte Roland Schmid (CDU). Alles sei knapp auf Kante genäht. „Wir sind nicht mit einer Turnhalle mit nur einer Übungseinheit einverstanden. Es sollten viel mehr Sportflächen sein.“ Mindestens eine zwei- bis dreiteilige Halle sei erforderlich. „Für den Vereinssport besteht größerer Bedarf“, ergänzte Inge Utzt (SPD). Flächen dafür seien vorhanden. Man habe sich von der alten Planung verabschiedet, kritisierte Peter Mielert (Grüne). „Wir sind erstaunt und enttäuscht.“ Zudem gebe es Anträge von Gemeinderatsfraktionen, die sich gegen den Verkauf von Q 10 Süd aussprechen. „Diese sind noch nicht beantwortet.“ Die Vorlage sei völlig unzureichend. Der Bezirksbeirat lehnte diese einstimmig ab und sprach sich zudem einmütig gegen den Verkauf von Q 10 Süd aus. Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler schlug für diesen Bereich eine Kombilösung vor. „Unten die Sporthalle, darüber, um die Höhe für den Lärmschutz zu erreichen, gewerbliche Nutzung.“ Laut Philipp Forstner vom Schulverwaltungsamt sei der schulische und vorschulische Sportbedarf abgedeckt. „Zusätzlichen außerschulischen Sportbedarf können wir nicht abdecken.“ Baufeld Q 22 biete Möglichkeit für Sportflächen.