Emma (links) u. Lena mit Bartagame Emma. Foto: Wilhelma Stuttgart / Harald Kni - Wilhelma Stuttgart / Harald Knitter (z)

In der Wilhelma haben mehr als 800 Familien die Dreamnight erlebt mit Mädchen und Jungen, die behindert oder schwer chronisch krank sind. Es war ein besonderes Erlebnis.

Bad CannstattFür Familien, die einen schweren Alltag haben, ist es oft auch schwer, die Freizeit wirklich genießen können. Für 800 Kinder ist mit der Dreamnight in der Wilhelma am vergangenen Freitag ein Traum wahr geworden. Denn diese Mädchen und Jungen, die unter schweren chronischen Erkrankungen oder Behinderungen leiden, hatten den Zoologisch-Botanischen Garten abends ganz für sich und ihre Eltern und Geschwister. Nach wechselhaften Tagen ein heiterer Wochenabschluss: Was für die geladenen Gäste galt, unterstrich das Wetter mit frühsommerlichen Temperaturen. So herrschte unter den jungen VIPs ausgelassene Stimmung zwischen Rollstuhlschaukel und Giraffenfüttern, Führungen und Probemelken. Bei der 11. Auflage dieser Benefiz-Veranstaltung reihten sich rund zwei Dutzend ungewöhnlicher Programmpunkte aneinander. Zu den Publikumsmagneten zählten Angebote, bei denen die Kinder selbst mitmachen konnten: vom Ponyreiten über das Pflanzeneintopfen und Schlangenstreicheln bis zum Blasrohrschießen wie ein Zootierarzt. Beliebt waren auch die seltenen Blicke hinter die Kulissen zum Beispiel in der Futterküche oder der Bärenanlage. Dazu gesellten sich zusätzliche Highlights der Blaulicht-Truppe: Einsatzwagen von Polizei, Spritzwand der Feuerwehr und Rettungshundestaffel standen auch hoch im Kurs. Rund 100 Beschäftigte der Wilhelma und Freiwillige waren ehrenamtlich nach Dienstschluss im Einsatz, um das Erlebnis möglich zu machen. „Es ist immer wieder erstaunlich und wunderbar zu sehen, was für ein launiger Abend die Dreamnight trotz aller Beschwernisse für alle Beteiligte ist“, sagte Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. „Weil wir als Belegschaft Menschen, die oft wenig zu lachen haben, solch eine Freude schenken können, ist es uns eine Herzenssache, bei dieser internationalen Aktion immer wieder mitzumachen.“ Nach dem Modell, das 1996 im Zoo Rotterdam aus der Taufe gehoben wurde, laden inzwischen fast 300 Einrichtungen auf allen Kontinenten einmal im Jahr zur Dreamnight im Zoo ein. „Um ein intensives Erleben zu schaffen, sorgen wir bei der Dreamnight für Ruhe und Aufmerksamkeit für jeden unserer jungen Ehrengäste“, so die Koordinatorin Stefanie Reska. Dafür ist eine zahlenmäßige Begrenzung notwendig. Da die Kinder und Jugendlichen ihre Familien mitbringen, tummeln sich bei 800 geladenen Gästen etwa 3500 Menschen auf dem Gelände. Die Gästeliste wird jedes Jahr neu zusammengestellt. red