Wegen der Verlegung der Benzstraße muss die Wasenrampe neu gebaut werden. Foto: Nagel Quelle: Unbekannt

(uli) - Rund 2000 Menschen sollen einmal auf dem etwa 25 Hektar großen ehemaligen Güterbahnhof-Areal wohnen und arbeiten. Für die Erschließung des neuen Quartiers muss die Benzstraße als wichtigster Baustein verlegt werden. Allein diese Maßnahme, Start soll im Mai sein, kostet 25,4 Millionen Euro. Mit den Kosten für eine Lärmschutzwand und einen neuen Abwasserkanal investiert die Stadt mehr als 34 Millionen Euro.

Als Voraussetzung für die Erschließung und die weitere Bebauung des Areals Neckarpark wird als erstes großes Teilprojekt die Benzstraße um etwa 120 Meter in Richtung Norden verschoben und eine Verbindungsstraße zwischen der Mercedesstraße und der neuen Benzstraße gebaut. Dabei muss die Rampe zum Wasentunnel verlegt werden. Mit den Straßenbauarbeiten wird ein neuer Abwasserhauptsammler in der Benzstraße errichtet. In den neuen Kanal werden Wärmetauscher eingesetzt, die zusammen mit der in Planung befindlichen Heizzentrale Wärmeenergie für den Neckarpark erzeugen.

Mit der Verlegung der Benzstraße entstehen rund 21 000 Quadratmeter Straßen und 12 600 Quadratmeter verkehrsberuhigte Bereiche sowie Geh- und Radwege, die überwiegend versickerungsfähige Beläge bekommen. Damit soll die ökologisch wichtige Rückhaltung von Regenwasser erreicht werden. An Kreuzungen und Fußgängerüberwegen werden fünf Lichtsignalanlagen aufgestellt, die bisher vorhandene Anlagen teilweise ersetzen. Weiterhin werden 130 Bäume am Straßenrand gepflanzt.

Im Oktober 2016 begann das Garten-, Friedhofs- und Forstamt mit der Umsiedelung der Eidechsen und der Anlage des Quartiersparks, dem zentralen Platz des Areals mit rund 9000 Quadratmetern Grünfläche. Inzwischen stehen die Landschaftsbauarbeiten kurz vor dem Abschluss, so dass der Park im Sommer 2017 für die Öffentlichkeit freigegeben werden kann.

Erste Arbeiten für Gewerbeimmobilien privater Investoren starten Mitte 2017. Weitere Hochbauten, einschließlich der Wohnbebauung, folgen dann in Abschnitten bis voraussichtlich 2023. Ab kommendem Jahr werden die Arbeiten für weitere Erschließungsstraßen, Wege und Plätze auf dem ehemaligen Güterbahn-Gelände beginnen. Es ist geplant, diese bis 2022 fertig zu stellen.

Bekanntermaßen sollen auf der Fläche, die zwischen der verlegten Benzstraße und der Schleyerhalle entsteht, unter anderem zwei Sportplätze und ein Funktionsgebäude für die Bezirksportanlage errichtet werden. Zudem besteht die Option, auf dem Gelände Einrichtungen für den Olympiastützpunkt sowie den Vereins- und Freizeitsport zu realisieren. Dabei gibt es jedoch ein Problem: Die künftige Benzstraße liegt größtenteils gut zwei Meter höher als die alte. Da die beiden Kunstrasenplätze mangels Platz nicht auf dieses Niveau angehoben werden können, muss eine Stützmauer gebaut werden. Die wiederum macht eine rund drei Meter hohe Lärmschutzwand erforderlich. Die Kosten für beide Bauwerke liegen bei 1,83 Millionen Euro, sind jedoch in den 26 Millionen Euro für die Verkehrserschließung des Güterbahnhof-Areals enthalten.

Somit investiert die Stadt in den kommenden drei Jahren gut 34 Millionen Euro in diesen Bereich. Geplant ist, dass der Verkehr Ende 2019 vollständig auf der neuen Benzstraße fließen soll.