Mehrere Dreck- und Steinhügel sind derzeit über dem alten Tennenplatz des VfR Cannstatt verteilt. Das soll sich im Frühjahr ändern. Dann soll mit dem Bau der BMX-Bahn begonnen werden. Foto: Streib Quelle: Unbekannt

Es soll mal viel Bewegung auf dem Gelände des VfR Cannstatt herrschen, wenn die Supercross-Strecke mit Weltcup-Format auf dem ehemaligen Tennenplatz fertiggestellt ist. Doch der Baustart der BMX-Bahn steht immer noch aus. Günther Kuhnigk, Leiter des Amts für Sport und Bewegung, ist aber zuversichtlich, dass „im Frühjahr die Bauarbeiten beginnen können“.

Von Torsten Streib

Verändert hat sich dennoch etwas auf der „Hartscholle“ des VfR. Fast über den halben Platz verteilt und hinter einem Tor reihen sich Stein- und Dreckhaufen aneinander, mancher Hügel besteht auch aus rotem Sand von einem Tennenplätzen. Diese Hügellandschaft existiert bereits seit vergangenem Herbst. Das Material stammt vom Tennenplatz des FC Feuerbach, der in einen Kunststoffrasen umgebaut wurde. Der Aushub aus Feuerbach wurde mit Lastwagen nach Cannstatt gekarrt und wird zur Stabilisierung und Festigung des Untergrundes gebraucht, „damit die Standfähigkeit der Beton-Rampen gewährleistet ist“, erklärt Kuhnigk. Durch die Weiterverwendung des Aushubs habe man auf die Entsorgung verzichten können und somit Geld eingespart.

Mit dem eigentlichen Baubeginn der Bahn mit 420 Metern Länge, die den Standards des Rad-Weltverbandes UCI entspricht und somit für internationale Wettkämpfe beziehungsweise Weltcup-Rennen geeignet sein wird, soll im Frühjahr begonnen werden. Laut Kuhnigk kein Wunschgedanke, schließlich sei seit dieser Woche die Ausschreibung abgeschlossen, die Angebote würden nun sondiert und letztlich müsse dann noch der Bau- und Vergabebeschluss durch den Gemeinderat erfolgen, wovon er ausgehe. Eine Hoch- und Tiefbaufirma wird dann die Erdarbeiten übernehmen, für einen guten Untergrund sorgen und Betonarbeiten verrichten. Eine Spezialfirma aus England, die auf den Bau von BMX-Strecken spezialisiert sei, ist dann für die Feinarbeit zuständig - unter anderem für die Modellierung und Fertigstellung der beiden Rampen. „Wenn das Wetter mitspielt, dann können die ersten BMX-Fahrer im Herbst Sprünge machen und durch die Kurven flitzen.“ Allerdings sind die Kosten von 711 000 auf 850 000 Euro gestiegen. Je ein Drittel zahlen Stadt, Land und Bund.

Die Idee zu einer neuen Supercross-Strecke reifte, weil die vielen Bundes-und Landeskaderathleten, die am Olympiastützpunkt in Bad Cannstatt beheimatet sind, keine wettkampfgetreue Bahn vorfinden. Durch eine professionelle Strecke erhofft man sich weitere Erfolge. Doch auch verschiedene BMX-Vereine aus der Region sollen die Bahn ebenso nutzen wie auch Freizeitsportler. Für Letztere soll die Bahn zu bestimmten Zeiten unter Aufsicht zugänglich sein. Die Aufsicht des umzäunten Areals übernimmt der Betreiber, die BMX-Union Stuttgart. Dahinter verbirgt sich ein Zusammenschluss von 13 BMX-Clubs.