Der Bäckerladen in der Marktstraße bleibt erhalten, unter welchem Namen er künftig firmieren wird, kann der Insolvenzverwalter Foto: Nagel - Nagel

Der Pächter der Lang-Filiale in der Marktsraße hat offenbart andere Lieferanten. Unter welchem Namen er künftig firmieren darf, ist noch unklar.

Bad Cannstatt Vor rund einer Woche hatte die Traditionsbäckerei Lang Insolvenz angemeldet und am Donnerstag bereits ihre Filialen geschlossen. Doch bei nicht allen war Zapfenstreich, auch nicht in der Marktstraße. Dort werden immer noch Backwaren – wenn auch in abgespeckter Form – verkauft. Der Grund: „Sie ist eine der Filialen, die die Firma Lang verpachtet hatte“, sagt Tobias Rentschler von der Stuttgarter Kanzlei Grub Brugger, die die Insolvenz verwaltet.

Kein einfaches Geschäft, denn im Filialgeschäft ist die Lage weniger übersichtlich. Zum Schluss gab es noch 40 Bäckereifilialen, hat der Insolvenzverwalter ermittelt. Zehn habe Lang noch selber betrieben, 30 sind in der Hand von Pächtern. Zehn bis 15 der Filialen seien bereits gekündigt, unter anderem in Bahnhöfen und in Supermärkten. „Alle, die noch in der Regie von Lang selbst gelaufen sind, wurden am vergangenen Donnerstag geschlossen“, sagt Tobias Rentschler. Offenbar habe der Pächter der Filiale in der Marktstraße einen anderen Lieferanten gefunden, so der Fachanwalt. Wobei noch nicht geklärt sei, ob diese dann weiter unter dem Namen Lang firmieren könne. Doch eines ist klar: „Das Unternehmen Lang als solches wird nicht überleben.“

Keine Frage, das Bäckergewerbe ist im Wandel, der Druck durch Supermärkte und Discounter wächst. Die Zahl der Betriebe sinkt massiv. 109 Bäckerbetriebe mit im Schnitt vier Verkaufsstellen gab es im Vorjahr im Innungsbereich Stuttgart Nord. Im Jahr 2005 waren es noch 179 Betriebe. Das ist ein Minus von knapp 40 Prozent.