Zehn Personen haben am Samstag ein Bad im Neckar genommen. Ihr Ziel: Der Fluss soll mehr Aufmerksamkeit bekommen. Foto: Neckarfreude Quelle: Unbekannt

(red) - Die Passanten am Neckarufer und auf dem Mühlsteg rieben sich am Samstag verwundert die Augen: Zehn Cannstatterinnen und Cannstatter schwammen im Neckar und bewiesen, dass das Baden im Neckar kein Problem zu sein braucht. Zwei Kajakfahrer gaben ihnen Begleitschutz.

Mit ihrer Aktion machten die Neckarfreunde darauf aufmerksam, dass der Fluss in der Landeshauptstadt zu wenig Aufmerksamkeit erfährt. Gleichzeitig forderten sie die Stadtverwaltung und den Gemeinderat auf, Maßnahmen zu ergreifen, die die Wasserqualität weiter erhöhen. Der Neckar soll wieder hautnah erlebt werden können und in den Mittelpunkt der Stadtpolitik rücken.

Langfristiges Ziel des Vereins ist es, dass die Stuttgarter wieder in ihrem Neckar schwimmen können, sei es in einem sicher abgesperrten Bereich, sei es in einem eigenen Schwimmbecken, das an geeigneter Stelle in den Fluss eingelassen wird.

Städte wie Berlin, München und Basel würden mit großem Erfolg zeigen, wie das funktionieren kann. Selbst in Ludwigsburg, so die Neckarfreude, findet ein jährlicher Schwimmwettbewerb im Neckar statt. Als die zehn Demonstranten nach einigen Minuten das Wasser wieder verließen, gab es von den Beobachtern am Ufer spontanen Beifall. Die Gruppe betonte, dass weitere Aktionen folgen werden, bis der Neckar den Stellenwert in Stuttgart erhält, der ihm zusteht.

Laut Rechtsverordnung der Stadt vom 4. August 1978 ist das Baden im Neckar und im Max-Eyth-See verboten. Zuwiderhandlungen gelten als Ordnungswidrigkeit und können mit einer Geldbuße geahndet werden.