Die Aubrücke wird seit 3. Juli saniert und ist voll gesperrt. Der Autoverkehr wird unter der Woche über die Hofener Straße umgeleitet, sonntags aber über den Seeblickweg und Steinhaldenfeld. Fotos: Nagel Quelle: Unbekannt

(ede/if) - Seit 3. Juli ist die Aubrücke wegen Sanierungsarbeiten voll gesperrt. Im Vorfeld hatte es viele Diskussionen und Befürchtungen wegen Staus gegeben. In den Bezirksrathäusern in Münster und Mühlhausen ist allerdings bislang der große Protestansturm ausgeblieben. Allerdings ignorieren viele Autofahrer das sonntägliche Fahrverbot und düsen trotz Schranken durch die Hofener Straße. Die Stadt hat regiert und richtet einen Verkehrssicherungsdienst ein.

Beschwerden hat das Bezirksamt Münster bislang keine bekommen, wie Bezirksvorsteherin Renate Polinski auf Nachfrage erklärt. Im Bezirksbeirat Münster erklärte die Polizei am Dienstagabend, dass es ein Treffen mit Vertretern der Stadt und der Polizei gegeben habe. Dabei seien Maßnahmen für eine bessere Beschilderung der Umleitung besprochen worden. Polinski informierte, dass es derzeit noch eine Baustelle auf der Neckartalstraße im Abschnitt zwischen Freiberg- und Illerstraße gebe, bei der die Fahrbahn erneuert wird, die bis 14. Juli dauern soll. Münsterer Bezirksbeiräte kritisierten, dass die Sperrung der Hofener Straße am Wochenende aufrechterhalten werde. „Wir hätten einen Kompromiss erwartet“, so SPD-Bezirksbeirat Dietmar Bulat. „Ich finde es schade, dass keine bürgernahe Lösung gefunden wurde“, sagte CDU-Bezirksbeirat René Hildebrandt.

Der Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann aus Mühlhausen hat bislang nur zwei Beschwerden erhalten, an den ersten zwei Tagen. Cannstatts Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler erklärte: „Die Beschwerden halten sich sehr in Grenzen. Natürlich ist es unter der Woche im Bereich der Hofener Straße/Wagrainstraße sehr voll und den Anwohnern genauso lästig wie am Wochenende in Steinhaldenfeld und auf der Schmidener Straße - aber das ist leider nicht zu vermeiden.“

Über einen Fahrradblog allerdings zeigt sich in einem Film einer Bloggerin, dass sich am Sonntag, 9. Juli, zahlreiche Autofahrer und Motorradfahrer nicht an die Sperrung der Hofener Straße für den Autoverkehr gehalten haben, sondern einfach durchfahren - trotz Polizeikontrollen. Neben der Schranke wurde von der Polizei eine Sperrbake aufgestellt. Auch diese wurde ignoriert und umfahren. „Es gibt Autofahrer, die halten sich einfach nicht an Verbotsschilder“, sagt Marion Heck von den Neckarfreuden Stuttgart, die die Sperrung der Hofener Straße für den Autoverkehr unterstützen. „Das hat nichts mit der Sperrung der Aubrücke zu tun.“ Die gesperrte Hofener Straße werde immer wieder missachtet. Festgestellt hat Heck, dass die Ampelschaltungen an den Umleitungsstrecken noch nicht optimal eingestellt sind. Samstags und sonntags habe es Rückstau gegeben. Die Stadt habe im Vorfeld zugesichert, die Ampelphasen während der Umleitungszeit entsprechend anzupassen. „Da muss wohl noch justiert werden.“

Im Vorfeld hatte es eine politische Diskussion gegeben, ob an Wochenenden währen der Sanierungszeit der Aubrücke die Hofener Straße für den Autoverkehr offen bleiben soll. Dies wurde im Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt. „Für die Zeit der Aubrückensanierung müssen alle Abstriche machen“, sagt Marion Heck, die betont, dass die sonntägliche Sperrung der Hofener Straße nicht wegen der Anwohner erfolgte.

Die Polizei registrierte in der Hofener Straße am vergangenen Sonntag Probleme, wie Polizeisprecher Martin Schautz auf Nachfrage erklärte. So seien mehrere Autofahrer beanstandet worden. diese würden einen Bußgeldbescheid bekommen. Verbotswidriges Befahren der Straße koste 15 Euro, so Schautz. Mehr als 100 Autofahrer seien am vergangenen Sonntag in der Zeit zwischen 10 und 11.45 Uhr von der Polizei zurückgeschickt worden. So sei wohl die Beschilderung für die Umleitung unklar gewesen. Klaus Hofmann vom Tiefbauamt erklärte gestern, dass es Beschwerden gab. „Wir haben Maßnahmen mit der Straßenverkehrsbehörde abgestimmt. Es gebe nun zusätzliche Hinweise an der Kreuzung Seeblickweg/Wagrainstraße unter der Woche und an der Kreuzung Gnesener/Hofener Straße. Das Problem sei, dass es zwei verschiedene Umleitungen gebe, sonntags nicht über die Hofener Straße, sondern Steinhaldenfeld und die Schmidener Straße. „Das war wohl vielen nicht bewusst“, so Hofmann. Es habe Konflikte mit Fußgängern, Radfahrern und Inlinern gegeben. Deshalb ist eine Verkehrssicherungsfirma beauftragt mit Sicherungsposten an beiden Stellen der Hofener Straße von 8 bis 21 Uhr. Sie werden die Autofahrer hinweisen, dass sie nicht durchfahren dürfen. Es werden zusätzliche Schranken versetzt aufgestellt, dass die Autos nicht seitlich vorbeifahren können. Auch habe die Polizei die Hofener Straße sonntags im Auge“, so Hofmann.