Die Kita in der Nauheimer Straße verfügt über einen großen Freibereich. Foto: Edgar Rehberger - Edgar Rehberger

Wo Mario Gomez und Andreas Beck zu Beginn ihrer Fußballkarriere als Jugendliche wohnten, ist jetzt eine Kita entstanden. Die St. Josef gGmbH erwarb das VfB-Internat und gestaltete es um.

Bad CannstattWo Mario Gomez und Andreas Beck zu Beginn ihrer Fußball-Karriere als Jugendliche wohnten, werden jetzt Kinder betreut. Denn aus dem VfB-Haus in der Nauheimer Straße wurde die Kita 16 und DWG Nau. In Betrieb ist die Kita der St. Josef gGmbH bereits seit September vergangenen Jahres. Jetzt wurde die Einrichtung feierlich eröffnet.

Der Weg bis dahin war steinig. Die gemeinnützige Gesellschaft erwarb das Gebäude bereits 2008. Doch erst zehn Jahre später konnte der Betrieb aufgenommen werden. Aus der Nachbarschaft gab es „massive Widerstände“, berichtet Stefanie Entzmann, Gesamtleiterin der St-Josef-Kitas und Familienzentren. Nicht alle Nachbarn freuten sich über den Betrieb einer Kita. Auch die Einrichtung in der König-Karl-Straße musste diese Erfahrung machen. Mehrere Gerichtsinstanzen wurden bemüht, die Kita in der Nauheimer Straße konnte eröffnet werden. Das mehrstöckige Gebäude wurde entsprechend umgebaut und kindgerecht gestaltet.

St.-Josef-Geschäftsführer Michael Leibinger setzt daher auch auf eine gute Nachbarschaft. „Redet mit uns“, forderte er zum Dialog für ein gutes Miteinander auf. Leibinger hatte sich auf den ersten Blick in die Liegenschaft verliebt, die einen großen Freibereich hinter dem Haus aufweist. Es sei ein Paradies für Kinder. „Wo sich Gomez und Beck wohlfühlten, können auch Kinder gedeihen.“ Auch Vittorio Lazaridis vom Kultusministerium war von der Liegenschaft sehr angetan. „Das vermutet man von außen gar nicht.“ Bei einem solchen Freibereich könne man auf Nachverdichtung verzichten. „Das habe ich selten gesehen.“

30 Kinder im Alter zwischen einem und sechs Jahren werden in der Kita auf zwei Etagen ganztägig betreut. Zwei Gruppen gibt es, eine für Kleinkinder und eine für Drei- bis Sechsjährige. Sechs Beschäftigte kümmern sich um die Betreuung. Im Haus gibt es aber auch noch sieben Plätze für Kinder, die vorübergehend nicht zu Hause bleiben können. Diese sind zwischen drei und elf Jahre alt und werden rund um die Uhr betreut. Unter dem Dach befindet sich zudem noch eine Wohnung. Zur feierlichen Eröffnung, die teilweise von Regen begleitet wurde, zeigten die Kinder eine Zirkusaufführung, konnten Besucher auf einer Fotowand den Umbau des ehemaligen VfB-Internats und die Entstehung der Kita verfolgen. Ein Zeitungsbericht von 1982 erinnerte an das „Fritz-Walter-Haus“, so die frühere Bezeichnung des VfB-Internats.