Ein Horror für ältere Menschen sind die vielen Stufen. Für Rollstuhlfahrer sind die Treppen ein unüberwindbares Hindernis. Quelle: Unbekannt

Zwar wurde die Haltestelle Ebitzweg im Zuge der Verschiebung der Stadtbahnhaltestelle vor fast zehn Jahren barrierefrei gestaltet, allerdings nur für Menschen, die aus Richtung Winterhalde kommen.

Bad Cannstatt Zwar wurde die Haltestelle Ebitzweg im Zuge der Verschiebung der Stadtbahnhaltestelle vor fast zehn Jahren barrierefrei gestaltet, allerdings nur für Menschen, die aus Richtung Winterhalde kommen. Seelbergbewohner müssen nach wie vor die Treppe benutzen – viele Senioren tun sich damit jedoch schwer, für Rollstuhlfahrer stellen die vielen Stufen gar ein unüberwindliches Hindernis dar. Für Eltern mit Kinderwagen gibt es nur eine steile Auffahrt.

Seit Jahren fordert der Cannstatter Bezirksbeirat deshalb, die Verbindung barrierefrei umzubauen. Eine flache Rampe wäre laut Stadtplanungsamt zwar umständlich, aber durchaus machbar. Ob sie mit einer Länge von fast 80 Metern, um den Höhenunterschied von vier Metern auszugleichen, sinnvoll ist, darf angezweifelt werden. Von einem Aufzug hat die Stadtverwaltung abgeraten, da zu wenig soziale Kontrolle vorhanden sei und Vandalismus drohe. Egal, ob Aufzug oder Rampe, um die Haltestelle Ebitzweg barrierefrei zu gestalten, müssen Millionen von Euro in die Hand genommen werden.

Die hohen Investitionskosten waren bisher auch immer der Grund, weshalb die Forderung zum Umbau in den Etatberatungen für den Stadthaushalt nie eine Mehrheit gefunden hatte. Jetzt unternimmt der Bezirksbeirat Bad Cannstatt einen erneuten Anlauf. Hintergrund ist die „Schusterbahn“, die bekanntermaßen morgens und abends je dreimal Halt am Ebitzweg macht. Diese Regionalbahn 11, die heute zwar sehr gut ausgelastet ist, aber immer noch ein Schattendasein fristet, könnte mittelfristig durch einen dichteren Takt aufgewertet werden. So jedenfalls der Wunsch etlicher Bezirksbeiräte im Neckartal, die sich durchaus vorstellen könnten, auf diese Weise den Öffentlichen Nahverkehr zu stärken.

Die Cannstatter Christemokaten sehen deshalb die Notwendigkeit, die Haltestelle und hier insbesondere die Unterführung auszubauen und aufzuwerten. Ein Vorschlag, der auch bei Cannstatts Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler als Nutzer der „Schusterbahn“ auf offene Ohren stieß. „Eine gruselige Atmosphäre – hier herrscht Handlungsbedarf“, meint er. In ihrem Antrag hatten die Christdemokraten jedoch das Wort „Barrierefreiheit“ weggelassen. Ein Fakt, der auf Wunsch der anderen Fraktionen noch korrigiert wurde. Der Antrag wurde dann einstimmig befürwortet.