Die kerzengerade Sommerrainstraße verleitet viele Autofahrer zum Rasen. Quelle: Unbekannt

Vor allem Pendler geben in der Sommerrainstraße Gas

Bad CannstattSobald sich auf der Schmidener Straße in Fahrtrichtung Cannstatter Innenstadt die Autos im Berufsverkehr zu stauen beginnen, ist Folgendes zu beobachten: Am kleinen Ostring biegen immer mehr Fahrzeuge – die meisten davon sind Pendler – nach links ins Wohngebiet ab und fahren über die Sommerrainstraße bis hinunter zur Straße In den Ringelgärten. Dort nehmen die Schleicher sogar zwei bis drei Ampelphasen Wartezeit gerne in Kauf, denn dieser mutmaßliche Umweg ist allemal schneller, als das Stop-and-Go auf der Schmidener Straße. Zudem ist der kurze Abstecher in das Wohngebiet über die Sommerrainstraße nicht verboten.

Seit Eröffnung der Stadtbahnlinie U 2 ist dieses Fahrverhalten der Pendler zu beobachten, heftig wurde es allerdings, als noch die Linie U 19 den Regelbetrieb aufnahm und zusätzlich Stuttgarts größten Stadtbezirk mit Neugereut verbindet. Seitdem erweist sich der Bereich Schmidener Straße/Steinhaldenstraße als neuralgischer Punkt der viel befahren Einfahrtsstraße. Autofahrer müssen dort zum Teil sehr lange Rotphasen in Kauf nehmen.

Gegen diese Entwicklung macht sich die CDU schon seit gut zehn Jahren stark. Jetzt unternehmen die Bezirksbeiratsfraktion einen erneuten Anlauf. Denn nicht nur die zunehmende Staubildung vor der Oberen Ziegelei, die einen ebenfalls stärker werdenden Umfahrungsverkehr durch das Wohngebiet Sommerrain zur Folge, sind ein großes Problem. „Die kerzengerade Sommerrainstraße verleitet Autofahren zum Schnellfahren“, heißt es in einem Antrag. „Wegen der damit verbundenen Lärm- und Luftbelastung sowie einer erheblichen Einschränkung der Verkehrssicherheit erreichen uns immer mehr Beschwerden der betroffenen Anwohner in der Sommerrainstraße und In den Ringelgärten.“ Die Christdemokraten fordern deshalb regelmäßige Tempokontrollen und zudem endlich Maßnahmen, um diesen zunehmenden „gebietsfremden Durchgangsverkehr“ aus dem Wohngebiet fernzuhalten. Nicht einfach in der Sommerrainstraße, denn sie lässt sich nicht so ohne weiteres zu einer Anwohnerstraße umwidmen. Zum einen liegt dort das kleine Dienstleistungsgebiet und zweitens ist dort auch der Park & Ride-Parkplatz, den viele Berufspendler offiziell ansteuern. Eine Möglichkeit wurde bereits von der Cannstatter CDU ins Spiel gebracht: eine Pförtnerampel am Kleinen Ostring.