Die Friedhofserweiterungsfläche soll beim Schafhaus-Gebiet nun auch überbaut werden. Foto: Privat - Privat

Das Schafhaus-Gebiet soll bebaut und weiterentwickelt werden. CDU, SPD, Freie Wähler und FDP haben dazu einen Zielbeschluss im Ausschuss für Umwelt und Technik gefasst.

Mühlhausen Nicht nur ein Verkehrsstrukturplan soll in Mühlhausen wie berichtet auf den Weg gebracht werden, auch die Bebauung des Schafhaus-Gebietes ist nun durch einen Beschluss des Ausschusses für Umwelt und Technik konkreter als Ziel gefasst worden. Bei der Sitzung am Dienstag hat das Gremium einen Zielbeschluss gefasst, dass das Baugebiet Schafhaus auf Basis eines aktualisierten städtebaulichen Konzepts mit einer höheren Dichte als Wohnstandort weiterentwickelt werden soll. „Mit neun Ja-Stimmen, einer Enthaltung und dem Rest Gegenstimmen“ wurde der Zielbeschluss gefasst, wie Erwin Grimme, persönlicher Referent des Baubürgermeisters Peter Pätzold erklärt.

In der Beschlussvorlage steht auch, dass das Baugebiet Schafhaus durch eine externe Erschließung an die Aldinger Straße angebunden und adäquat durch den öffentlichen Nahverkehr erschlossen werden soll. Die städtischen Flächen beim Schafhaus werden Teil des Bündnisses für Wohnen und sollen geförderten Wohnungsbau ermöglichen. So soll auch ein Ziel sein, dass die Stadt so viele Flächen wie möglich kauft.

Zuvor war ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen und SÖS-Linke-Plus gescheitert, in dem gefordert wird, dass die Stadt alle Flächen vom Schafhaus kauft, um sie dann „konzeptionell in angemessener Dichte, einer modernen urbanen Quartiersplanung, einer ökologisch den höchsten Standards entsprechenden und den sozialen Anforderungen gerecht werdende Entwicklung“ ermöglicht. Zu diesem Antrag gab es laut Grimme neun Nein-Stimmen, sieben Ja-Stimmen und eine Enthaltung.

Die Erweiterungsflächen des Friedhofs werden, wie berichtet, für eine zukünftige Friedhofsnutzung nicht benötigt und sollen deshalb auch dem Wohngebiet zugeschlagen werden. Bevor jedoch der Baubeschluss gefasst wird, gibt es in Mühlhausen noch zwei Verfahren der Stadt, die die Bürger mit beteiligen: den Verkehrsstrukturplan, zu dem mit den Bürgern erstmals am 26. Oktober um 17 Uhr in der Turn- und Versammlungshalle beraten wird und ein städtebaulicher und freiräumlicher Strukturplan, zu dem es im kommenden Jahr Termine mit den Bürgern gibt. „Was im Verkehrsstrukturplan vorbereitet wurde, soll berücksichtigt werden“, so Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann. Stadtplanerin Angela Weiskopf erklärt, dass der Verkehrsstrukturplan etwas vorausläuft samt Erschließungsplanung zum Schafhaus. Die Erkenntnisse sollen dann einfließen in den städtebaulichen und freiräumlichen Strukturplan. Dieser liege voraussichtlich Ende nächsten Jahres vor, so Weiskopf. Und dann gebe es ein Gutachterverfahren und die Politik müsse dann entscheiden. Nach wie vor sei die Zahl der Wohneinheiten von bis zu 450 auf der Fläche des Schafhauses, nicht gesetzt. Darüber werde noch gesprochen. Es gebe lediglich eine Empfehlung des Regionalverbandes. Dies sei ein Zirka-Wert, so Weiskopf. Der in dieser Woche gefasste Beschluss des Technik-Ausschusses sieht vor, dass die Potenziale des Baugebiets Schafhaus erneut vertieft geprüft werden. So wird festgelegt, wie das Gebiet weiterentwickelt wird, nicht nur von der Dichte, der Erschließung und Anbindung her, auch von der Bodenpolitik und der Gebietsgröße. Es geht um die Verträglichkeit der Gebietsdichte ebenso wie um die Erschließung und die damit verbundene Änderung der Verkehrsströme in und um Mühlhausen. Auch wird über den Bedarf an öffentlicher und sozialer Infrastruktur gesprochen und das Angebot verschiedener Wohnformen.