Am 24. Dezember, in diesem Jahr ein Sonntag, haben Läden, die vor allem Genuss- und Lebensmittel verkaufen, die Möglichkeit, drei Stunden zu öffnen. Nur wenige werden dies wohl wahrnehmen. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

In diesem Jahr fällt der Heiligabend auf einen Sonntag. Läden, die vor allem Genuss- und Lebensmittel verkaufen, dürfen in diesem Fall drei Stunden, bis maximal 14 Uhr, ihre Türen öffnen. In Bad Cannstatt und den Neckarvororten wird davon kein Gebrauch gemacht.

Ladenschlusszeiten sind Ländersache. Baden-Württemberg hat 2007 eine zeitliche befristete Öffnung ermöglicht, sollte der 24. Dezember auf einen Sonntag fallen - für Geschäfte, die überwiegend Genuss- und Lebensmittel im Angebot haben. Diese Läden dürfen dann maximal drei Stunden Waren verkaufen. Um 14 Uhr muss Zapfenstreich sein. Die Gewerkschaft verdi hat zum Einkaufsverzicht an Heiligabend aufgerufen. Auch die Kirchen sind nicht darüber erfreut, dass die Geschäfte am Sonntag offen sind. Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes Baden-Württemberg, hat bei diesem Thema zur Sachlichkeit aufgerufen. „Für uns als Verband ist es unverständlich, warum von mancher Seite Emotionalität in dieses Thema hineingetragen wird“, sagte Hagmann. Händler sollten selbst entscheiden dürfen, ob es sich für sie lohnt, an Heiligabend zu öffnen oder nicht. Natürlich sollte dies immer in Abstimmung mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschehen. Manche von ihnen hätten möglicherweise „kein Problem damit, an Heiligabend drei Stunden zu arbeiten“, so Hagmann weiter. „Wir haben jedenfalls Verständnis dafür, sollte sich ein Händler dazu entscheiden, an Heiligabend für drei Stunden zu öffnen.“

Allzuviel Geschäfte wird es nicht geben, die in diesem Jahr am 24. Dezember offen sind. Die Discounter Aldi und Lidl werden die Möglichkeit nicht wahrnehmen. Man habe sich dagegen entschieden. Mitarbeiter sollten eine entspannte Zeit im Kreise ihrer Liebsten verbringen dürfen, begründete Lidl-Deutschland-Chef Marin Dokozic. Auch die Mitarbeiter von Kaufland, Penny und Norma haben frei. In einzelnen Filialen von Rewe und Edeka sieht es anders aus. Selbstständig geführte Filialen können selbst darüber entscheiden.

Die beiden Bonus-Filialen in Hofen und Münster bleiben definitiv geschlossen. „Das war es kein Thema“, berichtet Manfred Kaul, Geschäftsführer von sbr, die die Filialen betreibt. Der Cap-Markt in Untertürkheim bleibt zu. „Das wollen wir unseren Mitarbeitern nicht zumuten“, begründet Gerhard Sohst, im Caritasverband für die Cap-Märkte zuständig. Bei Manna Lebensmittel in der Überkinger Straße hat man sich diesbezüglich noch keine Gedanken gemacht. „Wir müssen noch überlegen.“

Das Carré wird ebenfalls an Heiligabend geschlossen bleiben. „Wir haben nichts geplant“, sagt Centermanagerin Anke Wölfer. Gleiches gilt für den Kaufhof. Es sei immer gut, den Kunden etwas zu bieten. „Aber es sollte auch für die Mitarbeiter tragbar sein“, sagt Kaufhof-Geschäftsführer Kevin Manski. Und das sei für den 24. Dezember in diesem Jahr nicht der Fall.

Die Filialen der Bäckerei Sailer - vier davon sind das Jahr über sonntags geöffnet - gönnen ihren Beschäftigten einen ungestörten 24. Dezember. „Wir wollen unseren Mitarbeitern etwas Gutes tun“, heißt es aus dem Hause Sailer.