Seit Oktober vergangenen Jahres steht wegen eines Wasserschadens in der Dachkonstruktion des Kleinen Kursaals ein Gerüst im Eingangsbereich der Gastronomie. Jetzt steht fest, dass das Gebäude ab Herbst ein neues Dach erhält. Foto: Nagel Quelle: Unbekannt

Von Uli Nagel

Die Wasserschäden am Kleinen Kursaal sind größer, als vor einem halben Jahr noch vermutet wurde. Laut dem zuständigen Bürgermeister Michel Föll soll das denkmalgeschützte Gebäude ein komplettes neues Dach erhalten. Die Kosten: 950 000 Euro. Baustart soll im Herbst sein.

Alarmstufe Rot herrschte zwar nicht beim Hoch- und Liegenschaftsamt, doch den Verantwortlichen war der Schrecken schon in die Glieder gefahren. Mitarbeitern sind im Fassadenbereich Risse und Abblätterungen im Wandverputz aufgefallen. Zudem gab es im Obergeschoss Schäden an der Decke. Ziemlich schnell war klar, dass es sich um einen massiven Wasserschaden handeln musste. Wo und wie genau es in den Dachstuhl dringt, ob über die Ziegelbedeckung des Daches oder im Bereich der Blechverkleidung, das war unklar. Das war im Herbst und kurz darauf wurde aus Sicherheitsgründen ein Gerüst angebracht.

„Bei weiteren Untersuchungen stellte sich heraus, dass das eingedrungene Wasser bereits Pilzbefall und Schimmelbildung in der Holzkonstruktion des Dachstuhls verursacht hatte“, sagt Axel Wolf vom Liegenschaftsamt. Offen war noch das tatsächliche Ausmaß des Schadens. Und damit die Frage, ob die Schäden im Gebälk eventuell durch punktuelle Reparaturmaßnahmen behoben werden könnten oder ob eine komplette Sanierung des Dachstuhls erforderlich ist.

Mittlerweile steht jedoch fest, dass die Stadt nicht um ein komplettes neues Dach für den Kleinen Kursaal herumkommt. „Es reicht nicht, etwa die Dachbedeckung zu erneuern und Teile des Gebälks zu reparieren. Wir brauchen einen komplett neuen Dachstuhl“, so Wolf. Dadurch steigen die Kosten natürlich erheblich. Ging Bürgermeister Michael Föll zunächst von rund 500 000 Euro aus, so muss die Stadt mit 950 000 Euro mittlerweile tief in ihre Kasse greifen. Da dies aus dem laufenden Etat des Hochbauamts finanziert werden soll, müssen andere Sanierungsprojekte zwangsläufig zurückgestellt werden. In diesem Fall traf es die Alte Schule in Hofen, die ebenfalls auf der Agenda stand. „Der Kursaal ist für den Stadtbezirk als Veranstaltungsort einfach wichtiger“, begründet Wolf die Entscheidung des Stadtkämmerers.

Allerdings, und das sei eigentlich noch das einzig Positive an dem Dachstuhlschaden, sei die Statik des Gebäudes nicht betroffen und der laufende Betrieb konnte in den vergangenen neun Monaten weitergehen. Das gilt übrigens auch während der Dachsanierung, die ab Herbst, wenn die Freuluftsaison beendet ist, starten soll. Gibt es dabei keine größeren Bauprobleme oder gar einen extrem langen Winter, so soll das neue Dach des Kleinen Kursaals rechtzeitig zum Start der Freiluftsaison im kommenden Jahr fertig sein.