Der Wasserstand am See ist wieder höher. Derzeit besteht keine Gefahr für Fische. Foto: Frey

Die Besucher des Max-Eyth-Sees sollen zu mehr Ordnung angehalten werden. Deshalb erarbeitet die Stadt ein Konzept. 37 Schilder sollen aufgestellt werden.

HofenNach der verstärkten Zufuhr von Frischwasser hat der Max-Eyth-See wieder seinen Normalwasser-Stand erreicht, wie Alexander Gass vom Tiefbauamt auf Nachfrage erklärt. Wie kürzlich berichtet, hatte der See zuletzt einen niedrigen Wasserstand, auch in der neu geschaffenen Renaturierungszone. Dies hatte nicht nur die Angler auf den Plan gerufen, die sich Sorgen um die Fische machten.

Indes arbeitet die Stadt am neuen Besucherlenkungskonzepts für den Max-Eyth-See. Annette Hasselwander, Sprecherin des Garten-, Friedhofs- und Forstamts erklärt auf Nachfrage, dass die Stadt den städtischen Vollzugsdienst, der künftig verstärkt gegen Müllsünder vorgehen soll, um elf Personen aufgestockt hat. Sie kündigt 37 Schilder für das neue Beschilderungskonzept am Max-Eyth-See an mit 12 Übersichtsschildern und 25 Einzelschildern an. Als Kosten werden dafür laut Hasselwander 20 000 Euro veranschlagt. Anfang Juni soll der grafische Entwurf mit dem Vollzugsdienst und dem Bezirksamt abgestimmt werden, so Hasselwander. Das Besucherlenkungskonzept soll am 25. Juni im Bezirksbeirat Mühlhausen vorgestellt werden und dem Gemeinderat Anfang Juli in einer Mitteilungsvorlage. Ein verbindlicher Termin für die Aufstellung der Schilder könne erst nach erfolgreicher Submission genannt werden. Die Verwaltung rechnet damit, dass das Konzept Anfang August der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann, wenn die Schilder fertig sind.

Die CDU-Bezirksbeiratsfraktion indes hat einen Antrag zum Parken und Grillen in den Bezirksbeirat Mühlhausen eingereicht, in dem die Stadtverwaltung aufgefordert wird, gegen Wildparken aktiv vorzugehen, Regelungen zum Grillen zu kontrollieren. Deshalb stellt sie die Forderung, den Vollzugsdienst personell aufzustocken, wie CDU-Bezirksbeirätin Heike Funk ankündigt. Der Antrag steht auf der Tagesordnung für die nächste Sitzung am 28. Mai.

Nach Angaben von Hasselwander soll das Besucherlenkungskonzept mit Kontrollen vor Ort durch städtischen Vollzugsdienst und Polizei erfolgen „in enger Abstimmung soweit dies im Rahmen der personellen Ausstattung möglich ist.“ Die Aufgaben seien umfangreich, etwa die Bestreifung, Gefahren und Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu beseitigen, wie etwa Parkverstöße und auch durch die Präsenz das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu erhöhen und für Auskünfte zur Verfügung zu stehen. Rechtzeitig zu Beginn der Freiluftsaison 2020, zu Ostern und Pfingsten, werde das Gartenamt zusätzlich zu den Kontrollen vor Ort Präsenz zeigen, etwa durch Informationsstände am Wochenende, mit dem Ziel, das Besucherlenkungskonzept den Nutzern näher zu bringen. In Kürze sollen nun die zwei neuen Unterflurmüllbehälter am See aufgestellt werden.

Was den Wasserstand des Sees betrifft, hatte Hans-Hermann Schock, Vorsitzender des Württembergischen Anglervereins (WAV) kritisiert, dass die Laichplätze gefährdet seien angesichts des niedrigen Wasserstandes insbesondere in der Renaturierungszone. Alexander Gass vom Tiefbauamt erklärt nun: „Mit der neuen Pumpe wurde dem See seit dem 16. April rund um die Uhr Wasser zugeführt.“ Am 3. Mai war der Normalwasserstand erreicht. „Die Sauerstoffwerte und die Wasserqualität sind gut. Daher haben wir die Pumpe vorübergehend abgestellt“, so Gass. Über den Sommer werde dem See wieder Wasser zugeführt, wie es der Limnologe empfehle. Derzeit seien keine weiteren Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität geplant.

Der See werde auch in diesem Jahr durch die Mitarbeiter des Tiefbauamts und den Limnologen überwacht. Die Anpflanzungen in der renaturierten Zone seien bereits im vergangenen Herbst von den Wasservögeln abgefressen worden, sagt Gass. In der Flachwasserzone könne momentan wieder Aufwuchs festgestellt werden. Das Tiefbauamt werde die Entwicklung weiter beobachten. Weitere Maßnahmen, wie sie die Angler für wünschenswert hielten, dass die Wasserbepflanzung so gewählt wird, dass Algenwuchs vor allem in der Renaturierungszone verhindert wird, hat die Stadt eigenen Angaben zufolge, nicht geplant.

Schock erklärte , dass im Moment für die Fische alles in Ordnung sei, auch durch den gestiegenen Wasserstand. Horst Bauer vom Bootsverleih am Max-Eyth-See freut sich, seit Anfang Mai ist sein Betrieb wieder gestartet. DLRG-Einsatzleiter Thomas Ruhland ist zu Beginn der Wachsaison aufgefallen, dass der See komplett klares Wasser habe. Manuela Schäfer vom Tiefbauamt hatte Ruhland erklärt, dass der Grund für das klare Wasser die erhöhte Zufuhr von klarem Quellwasser in den See sei. Schock führt es auf die Körbchen-Muscheln zurück, die die Schwebstoffe ausfiltern. Er erklärte, dass es ein natürliches Phänomen sei.