Fußgänger reagierten erstaunt, als sie die Polizeibeamte samt Absperrgitter vor dem Kursaal sahen. Allerdings blieb es vor, während und nach der AfD-Veranstaltung ruhig. Foto: Nagel Quelle: Unbekannt

(uli) - Die AfD ist fast schon Stammgast im Großen Kursaal. So auch gestern beim offiziellen Wahlkampfauftakt des Landesverbandes. Wieder einmal musste die Polizei mit einem Großaufgebot anrücken. Rund 200 Beamte sicherten das Gebäude und waren in der Altstadt unterwegs. Allerdings blieb es friedlich. Die Kundgebung der Gegner fand überwiegend in der Bahnhofstraße statt.

Sobald die AfD den Kursaal anmietet, läuten bei der Polizeispitze die Alarmglocken. Kein Wunder, dass es gestern in der Altstadt nur so von Ordnungshütern wimmelte. In der Wilhelmstraße und am Daimlerplatz standen gegen 18.30 Uhr genauso Polizeiautos, wie an der Fußgängerüberführung am Wilhelmsplatz. Hier hatten sich die AfD-Gegner zu einer ersten Kundgebung versammelt und wollten später in Richtung Kursaal marschieren. Dort wartete bereits Einsatzleiter Thomas Engelhardt. Kurz vor Beginn der AfD-Veranstaltung setzte sich Cannstatts Revierleiter jedoch in seinen Dienstwagen und fuhr in Richtung Wilhelmsplatz. „Die Gegner haben ihre Potestaktion vor dem Kursaal abgesagt und wollen in der Bahnhofstraße bleiben“, so Engelhardt.

Trotz des großen Polizeiaufkommens in der Innenstadt war das Szenario gestern kein Vergleich zu den beiden AfD-Veranstaltung im vergangenen Jahr. Nachdem damals im Januar im Anschluss einer Kundgebung gegen die „Alternative für Deutschland“ etliche Fensterscheiben am Kursaal zu Bruch gegangen sind, sorgten am 3. Oktober, als die AfD den Tag der Deutschen Einheit feierte, rund 300 Protestler für Chaos im Stadtbahnbetrieb, da sie die Gleise der U 2 vor dem Kursaal blockierten. An diesem Tag war die Polizei mit fast 500 Beamten im Einsatz. Passiert ist damals wie gestern jedoch nichts.