Die Sommerfreizeit im vergangenen Jahr wurde vom Kinderhilfswerk mit 3000 Euro unterstützt. Foto: KJHH Quelle: Unbekannt

(ede) - Das Kinder- und Jugendhaus Hallschlag fällt durch die vielen Veranstaltungen auf. Zahlreiche international renommierte Bands treten auf. Konzertveranstalter greifen gerne auf die Location zurück. Zur Durchführung kann das Team um Hausleiter Steffen Brodbeck auf ehrenamtliche Kräfte zurückgreifen. „Ohne die könnten wir das nicht stemmen.“ Als Belohnung gibt es die Teilnahme an Freizeiten.

20 jugendliche Hilfskräfte, Mindestalter 16 Jahre, helfen regelmäßig mit. „Sie waren schon als Kinder bei uns und bringen sich jetzt ein.“ Sie fungieren als Bindeglied und übernehmen auch Aufgaben. „Das sind gewachsene Strukturen“, so Hausleiter Brodbeck. Bei den Konzerten helfen sie bei Auf- und Abbau, Catering für die Bands, an der Garderobe, an der Theke. Dafür gibt es eine Aufwandsentschädigung, die die Jugendlichen größtenteils für die Sommerfreizeit verwenden.

„Die ehrenamtlich tätigen Jugendlichen werden bei der Planung der Freizeiten einbezogen und können mitentscheiden“, schildert Brodbeck. In diesem Jahr geht es von 22. August bis 4. September nach Italien. 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie zwei Betreuer sind dann in zwei Kleinbussen unterwegs. Auch vor Ort sind die Jugendlichen eingebunden und müssen Aufgaben übernehmen. Im vergangenen Jahr gab es für die Freizeit, ebenfalls in Italien, vom Deutschen Kinderhilfswerk 3000 Euro Zuschuss. Denn das Kinder- und Jugendhaus Hallschlag beteiligt sich aktiv am Projekt „besser essen“, bei dem Kindern und Jugendlichen gesunde Ernährung näher gebracht werden soll. In der Freizeit versorgte sich die Gruppe selbst. „Wir kauften auf dem dortigen Wochenmarkt ein, brachten Bioware und Dinkelprodukte mit.“ Das Essen wurde selbst zubereitet, vom Küchendienst wird niemand ausgenommen. Wenn die Teilnehmer alltagstaugliche Kleinigkeiten, gesunde Gerichte, die schnell und leicht durchführbar sind, auch für zuhause mitnehmen, sei schon viel erreicht.

„Die Jugendlichen können sich ausprobieren, lernen ihre Grenzen kennen und dem Umgang miteinander, denn sie müssen sich stellen und können nicht wie hier das Jugendhaus verlassen.“ Auch für die Betreuer ist es eine intensive Zeit. Es gebe viel Aha-Erlebnisse und tolle Momente. „Wenn Teilnehmer zum ersten Mal das Meer sehen, vergisst man das nicht.“

Der Zusammenhalt der ehrenamtlich aktiven Jugendlichen sei groß. Sie seien stolz auf „ihre“ Einrichtung. „Es ist ein gutes Team, auf das wir uns verlassen können. Denn ohne die Hilfe könnten wir die vielen Veranstaltungen nicht stemmen.“ Daher ist die Sommerfreizeit ausschließlich für sie gedacht. Anders ist bei den Freizeiten in den Weihnachts- und Pfingstferien. „Die sind für alle Jugendlichen offen.“ Im Winter, traditionell am 2. Januar, geht es zum Snowboarden. Zwei Festangestellte, zwei Ehrenamtliche, darunter ein ehemaliger Zivildienstleistender, der eine Ausbildung zum Snowboardlehrer hat, sind mit 30 Teilnehmern, vom Anfänger bis zum erfahrenen Snowboarder, unterwegs in ein ausgesuchtes Skigebiet. Material kann kostenlos im Haus geliehen werden. Auch da wird selbstverpflegt. Ein ehemaliger Koch gehört zum Team, alle müssen mithelfen.

Vom 8. bis 11 Juni geht es nach Sölden in die Area 47, einem großen Outdoor-Sportbereich. Das Action-Wochenende unter anderem mit Canyoning und Rafting, ist offen ausgeschrieben. 16 Teilnehmer ab 16 Jahren können mit. Es sind noch Plätze frei. „Die Freizeiten eignen sich sehr gut für soziales Lernen“, beschreibt Steffen Brodbeck, „und sind pädagogisch wertvoll.“