Lisa Eckharts Nummern vereinen Boshaftigkeit und Sprachwitz. Foto: oh Quelle: Unbekannt

Von Gaby Weiß

Zum Lachen muss man nicht in den Keller gehen - ein Besuch im Esslinger Kulturzentrum Dieselstraße ist viel vergnüglicher. Gute Unterhaltung wird dort großgeschrieben, sie muss nur intelligent sein. Das hat sich in der Szene herumgesprochen, und so finden sich immer wieder bekannte Namen im Programmheft. Weil man gar nicht genug lachen kann, haben die Dieselsträßler vor Jahren das Festival „Komische Zeiten“ erfunden, das „eine geballte Ladung intelligenter Unterhaltung“ verspricht. Zuletzt machten die „Komischen Zeiten“ Pause - in diesem Jahr geht’s wieder los: Vom 8. bis 11. November gehört die Bühne des Kulturzentrums den Virtuosen des geschliffenen Wortes.

Ausgefuchst und schlitzohrig

Josef Brustmann ist so einer. Früher war er mit Ensembles wie der Kabarettmusikgruppe Bairisch Diatonischer Jodelwahnsinn oder Monaco Bagage unterwegs - mittlerweile hat er seine eigene kabarettistische Handschrift entwickelt, die er am 8. November in der Dieselstraße mit seinem Soloprogramm „Fuchs-Treff - nix für Hasenfüße“ zeigt. „Mit schlauen Texten und frechen Liedern streift der ausgefuchste Musikkabarettist durchs wildwüchsige Lebensunterholz“, versprechen die Veranstalter. „Brustmann findet immer was und zieht dem Leben das Fell über die Ohren, schaut nach, was darunter ist, und macht sich aus dem Balg einen warmen Kragen.“

Weiter geht’s am 9. November mit Lisa Eckhart und ihrem Soloprogramm „Als ob Sie Besseres zu tun hätten“. Die österreichische Poetry-Slammerin und Kabarettistin ging in diesem Jahr ins Rennen um den Prix Pantheon - den renommiertesten Nachwuchspreis der Kabarettszene. Dort hat Lisa Eckhart durch „souveräne Bühnenpräsenz und präzisen Sprachwitz, schlitzohrige Boshaftigkeit, böse Reime und pointierte Provokation“ auf sich aufmerksam gemacht. So versucht die junge Österreicherin, Glaube, Liebe, Politik und andere Taschenspielerstreiche liebevoll zu sezieren. Musikalisch umrahmt wird der Abend von Gerhard Polacek und dem Opernsänger und Pianisten Rainer Hiby, die Songklassiker mit Wiener Schmäh zu Gehör bringen.

„Suchtpotenzial“ nennt sich ein Duo, das am 10. November in der Dieselstraße zu Gast ist. Julia Gámez Martín und Ariane Müller machen Musik-Comedy - laut, lustig und laktosefrei. Die beiden haben sich am Ulmer Theater kennengelernt, wo sie die „Rocky Horror Show“ zum Klingen brachten. Seither reisen sie als weibliche Spaßguerilla durch die Lande und machen bei großen Kabarettwettbewerben wie dem Prix Pantheon und dem Hamburger Comedy Pokal von sich reden. Ihr Motto: „Statt einsam resignieren, gemeinsam eskalieren.“

Zum Abschluss der „Komischen Zeiten“ darf sich das Publikum auf einen flotten Dreier im Kulturzentrum Dieselstraße freuen: Dann stehen Christin Henkel mit ihrem Soloprogramm „Juhu berühmt! Ach nee, doch nich‘“, Olaf Bosso mit „Glücklich wie ein Klaus“ und Friedemann Weise mit seinem anarcho-humorigen Musikkabarett „Die Welt aus der Sicht von schräg hinten“ auf der Bühne. Und am Ende dieses kabarettistischen Powerplays wird das Publikum einmal mehr erlebt haben, wie abwechslungsreich und vielfältig intelligente Unterhaltung sein kann.

Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr. Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen - natürlich auch im EZ-Haus am Esslinger Marktplatz. Das Festivalticket für 50 Euro, das für alle vier Abende gilt, gibt es ausschließlich in der Dieselstraße.