Tübingen (red) - Walther Dürr, einer der bedeutendsten Schubert-Kenner des 20. Jahrhunderts, ist am vergangenen Samstag an den Folgen einer Lungenembolie gestorben. Das teilte gestern die Schubertiade GmbH in Hohenems im österreichischen Vorarlberg mit. „Die Schubertiade trauert um einen Wegbegleiter, der ihr von Anbeginn an als musikwissenschaftlicher Berater, Autor von Programmheftbeiträgen und Teilnehmer an Podiumsgesprächen eng verbunden war“, heißt es in der Mitteilung des Veranstalters des bedeutendsten Schubert-Festivals der Welt.

Nach Studien in Berlin und Tübingen und der Tätigkeit an verschiedenen Universitäten in Ita-lien, Deutschland und der Schweiz wurde der 1932 in Berlin geborene Musikwissenschaftler und Hochschullehrer 1965 geschäftsführendes Mitglied der Editionsleitung der Neuen Schubert-Ausgabe in Tübingen. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit standen die Bände mit sämt-lichen Liedern von Franz Schubert, die man als sein zentrales Lebenswerk bezeichnen kann; daneben hat er aber auch andere Werkgruppen betreut. Seit 1997 war Walther Dürr im Ruhestand, jedoch weiterhin als Mitglied der Editionsleitung und als Herausgeber für die Neue Schubert-Ausgabe tätig, heißt es in der Mitteilung.