Ein Zwischenfall in einer Stadtbahn hatte am Dienstag erhebliche Folgen (Symbolfoto). Foto: /Lichtgut/Leif Piechowski

Und dann gerät alles aus den Fugen: Ein Rettungseinsatz für einen Fahrgast in einer Stadtbahn hat für den Schienenverkehr in Stuttgart erhebliche Folgen.

Stuttgart - Um Leben und Tod ist es am Dienstagmorgen in einer Stadtbahn der Linie U 12 gegangen – mit Folgen auch für den Stadtbahnverkehr in der Stadt. Ein Notarzteinsatz an der Haltestelle Hauptbahnhof/Arnulf-Klett-Platz hat zu zahlreichen Ausfällen, Umleitungen und Verspätungen geführt. Betroffen waren vor allem Fahrgäste in Fahrtrichtung Süden.

Der Zwischenfall spielte sich am Dienstag gegen 8.50 Uhr in einer Stadtbahn ab, die auf dem Weg von der Innenstadt in Richtung Endstation Dürrlewang auf den Fildern war. In der Bahn war ein älterer Mann zusammengebrochen, mutmaßlich wegen Herz-Kreislauf-Versagens. Notarzt und Rettungsdienst eilten an die Haltestelle am Hauptbahnhof. Weil die Stadtbahn während des Rettungseinsatzes stehen bleiben musste, war vor allem die Strecke Richtung Süden für die Bahnlinien U 5, U 6, U 7, U 12 und U 15 blockiert. Die Bahnen hinter dem betroffenen Zug stauten sich. „Einzelne Züge mussten im Tunnel wieder retour fahren“, sagt Birgit Kiefer, Sprecherin der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB).

Polizei muss Identität ermitteln

Gefordert war vor allem das Notfallmanagement der SSB. Denn Tausende Fahrgäste saßen nun an verschiedenen Haltestellen fest und suchten nach Alternativen. „Zwischen Pragsattel und Charlottenplatz wurde ein Busersatzverkehr eingerichtet“, sagt SSB-Sprecherin Kiefer, „viele Fahrgäste konnten mit der S-Bahn weiter.“ Findige Fahrgäste behalfen sich mit ihrem Orientierungssinn und anderen Stadtbahnlinien, die teilweise aber auch auf anderen Strecken unterwegs waren. Erst gegen 10 Uhr war die Strecke wieder frei, allerdings dauerte es noch einige Zeit, bis alle Bahnen wieder einigermaßen im Takt waren.

Weitaus schwerer wiegt freilich das Einzelschicksal, das mit dem Einsatz verbunden war. „Die Reanimation war leider nicht erfolgreich“, sagt Feuerwehrsprecher Christopher Haigis. Die Identität des Betroffenen musste von der Polizei ermittelt werden, weil er keinen Personalpapiere dabei hatte. Über diverse Schriftstücke konnte aber verifiziert werden, dass es sich um einen 81-Jährigen handelte.