Die Folgen des Starkregens Ende Juni sind massiv. Bei Kirchberg wurden Gleise der S-Bahn Stuttgart unterspült und von einem Erdrutsch verschüttet. Weil dort der Untergrund heikel ist, müssen nun erst einmal Gutachter ran, bevor repariert wird.
Wenn es ganz dumm läuft, fahren zwischen Marbach und Backnang dieses Jahr keine S-Bahnen und auch keine anderen Züge mehr. Pendler sind auf alle Fälle monatelang auf Ersatzbusse angewiesen, die im Halbstundentakt zwischen Marbach und Backnang verkehren und in Erdmannhausen, Kirchberg und Burgstall halten.
Wie die Deutsche Bahn nun am Freitag mitteilte, sind die Gleisanlagen der S-Bahn Stuttgart auf einer Länge von etwa zehn Kilometern durch mehrere Erdrutsche und Murgänge, die durch das Unwetter vom 26. Juni ausgelöst wurden, zum Teil erheblich zerstört. Besonders davon betroffen seien Bereiche des Bahnhofs in Kirchberg an der Murr. Laut dem Kirchberger Rathauschef Frank Hornek sind die Gleise in einem Bereich verschüttet und an mindestens zwei Stellen auch unterspült worden.
Gleisschutz für die S-Bahn Stuttgart
Die Bahn gibt nun erst einmal ein Gutachten in Auftrag. Geologen und Hydrologen sollen ermitteln, wie die Streckenanlagen künftig für einen sicheren Bahnbetrieb vor weiteren Bewegungen des Geländes geschützt werden können. Denn die Böden im Bereich Kirchberg seien „örtlich instabil“, so die Bahn. Dies ist allerdings eine Aussage, die Hornek doch verwundert. Von instabilen Böden sei ihm nichts bekannt. Und er frage sich auch, warum dann erst jetzt ein Gutachten in Auftrag gegeben werde. Allerdings, so Hornek weiter, gebe es an der Bahnlinie steile Hänge, an denen auch mal Bäume umstürzen könnten. Deshalb habe die Bahn schon vor einiger Zeit angekündigt, sich um diese kümmern zu wollen.
Wie auch immer: Laut Auskunft eines Bahnsprechers wird das Gutachten bis Mitte September erstellt werden, dann müsse es ausgewertet werden, und dann erst könnten die Arbeiten beginnen. Soweit möglich, will die Bahn bis zur Wiederaufnahme des Zugbetriebs aber schon vorbereitende Maßnahmen umsetzen. Zur Schadenshöhe könne man auch erst dann etwas sagen, wenn das Gutachten vorliege, so der Sprecher.
Langsame Ersatzbusse „S4E“ für die S-Bahn Stuttgart
Die Ersatzbusse sind als Linie S4E gekennzeichnet. Die Deutsche Bahn weist darauf hin, dass die Fahrzeiten der Busse länger sind als die der S-Bahnen. Sie fahren in Backnang früher ab und kommen in Marbach später an. Man müsse also mehr Zeit einplanen.
Von der Streckensperrung sind laut Hornek mehrere hundert Schüler betroffen, die entweder in Marbach oder in Backnang eine weiterführende Schule besuchen. Und da die 50 Pendlerparkplätze am Bahnhof in der Regel immer belegt seien, treffe es auch einige Berufspendler. Das mit den Ersatzbussen klappe „mal mehr, mal weniger gut.“