Vor dem Restaurant haben Menschen Blumensträuße und Kerzen abgelegt. Foto: Andreas Rosar

Die Polizei hat wenig herausgefunden über den Tod zweier Wirte in einem Stuttgarter Lokal. Was wissen wir, und was liegt noch im Dunkeln?

Es ist ein extrem rätselhafter Fall, mit dem die Stuttgarter Kriminalpolizei sich befassen muss: In einem Lokal liegen am Montag, 11. Juli, am Ruhetag, zwei Tote. Es handelt sich um Geschäftspartner, die dieses Restaurant und ein weiteres, inzwischen verkauftes, gemeinsam aufgebaut haben. Was ist inzwischen über die Todesfälle im italienischen Lokal Valle bekannt?

Wer sind die Toten?

Die beiden 53-Jährigen sind Restaurantbetreiber gewesen. Der eine Mann leitete mit seinem Bruder gemeinsamen den Italiener Valle an der Geschwister-Scholl-Straße – vor der Eingangstür türmten sich dieser Tage Blumen, lagen Briefe mit letzten Grußworten und standen Kerzen zur Erinnerung an den Chef des Hauses. Der andere verkaufte vor wenigen Monaten das gut gehende Lokal Perbacco an der Tübinger Straße. Die beiden waren nicht nur Geschäftspartner, sondern auch gute Freunde.

Was geschah? Darüber rätselt die Polizei weiterhin. Die Männer wurden tot in einem Büro im Untergeschoss des Betriebs aufgefunden. Ein Mitarbeiter der trotz des Ruhetags im Lokal war, soll Alarm geschlagen haben. Der Raum soll von innen abgeschlossen gewesen sein. Beide Toten hätten Stichverletzungen aufgewiesen. Über die Waffe sagen die Ermittelnden nichts. Eine Obduktion ergab noch keine abschließende Klarheit über den Tathergang – sprich wer wann und durch wessen Hand starb.

Gibt es einen unbekannten Dritten?

Diese Theorie drängt sich quasi auf, wenn zwei Opfer zu beklagen sind. Doch schon sehr früh – noch vor der Obduktion – hatte die Polizei das aufgrund der Spurenlage und der Auffindesituation ausgeschlossen.

Was passiert nun?

Die Staatsanwaltschaft hat nach der Obduktion noch ein toxikologisches Gutachten angeordnet. Damit wird untersucht, was die beiden Toten im Blut hatten – Medikamente oder Alkohol zum Beispiel. Welche Erkenntnisse sich die Ermittelnden davon erhoffen, wurde nicht verraten.

Wie machen Polizei und Staatsanwaltschaft weiter?

Aufgrund der für die Ermittelnden recht eindeutigen Lage, dass keine dritte Person anwesend gewesen sein soll, hat die Polizei erst gar keine Sonderkommission oder Ermittlungsgruppe eingerichtet: Am Tod der beiden Wirte soll niemand Drittes beteiligt gewesen sein. Die Todesursache und der Ablauf sollen noch so weit es geht ergründet werden. Da es aber aus Sicht der Staatsanwaltschaft und der Polizei niemanden gibt, der für ein etwaiges Tötungsdelikt noch juristisch belangt werden kann, kann es sein, dass das Ergebnis nicht an die Öffentlichkeit dringt.