Die Stadt schießt nochmals 2,3 Millionen Euro zu den Baukosten für das John-Cranko-Ballettinternat zu. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Stuttgart Gemeinderat trägt den gestiegenen Baukosten für die John-Cranko-Schule Rechnung und bewillgt weitere 2,3 Millionen Euro. Im Streit um den Zugang zur Freitreppe für die Öffentlichkeit demonstrieren die Fraktionen Härte.

Stuttgart - Trotz des weiter schwelenden Streits mit dem Land um die Frage, ob die Treppe und Grünanlage parallel zum 2020 neu eröffneten John-Cranko-Ballettinternat für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll, hat der Stuttgarter Gemeinderat am Donnerstag einen erneuten Zuschuss für die gestiegenen Baukosten des Projekts in Höhe von 2,3 Millionen Euro bewilligt.

Verwaltung empfiehlt „einvernehmliche Lösung“

Obwohl rechtlich kein Anspruch auf die vor allem durch Bauverzögerungen verursachten Mehrkosten besteht, hatte die Rathausspitze empfohlen, „im Sinne einer einvernehmlichen Lösung“ den Zuschuss zu gewähren. Die bei Fertigstellung noch auf 50 Millionen Euro taxierte Ballettschule kostet mittlerweile zehn Millionen Euro mehr. Das Land als Finanzierungspartner trägt zwar einen Großteil der Summe allein, die Stadt übernimmt aber nun die Hälfe des nicht durch Verzögerungen auf der Baustelle entstandenen Mehrbetrags (4,6 Millionen Euro). In der Finanzierungsvereinbarung war der städtische Beitrag ursprünglich auf maximal 26 Millionen Euro Euro – zehn Millionen Euro davon stammen von Porsche – gedeckelt worden.

OB Nopper soll über Öffnung der Freitreppe verhandeln

Im Streit um den Durchgang, die von den Staatstheatern und dem Land zum Schutz der Balletteleven vor Gaffern abgelehnt wird, zeigte der Rat Härte: Unter Federführung des CDU-Fraktionschefs Alexander Kotz beauftragten die Fraktionen OB Frank Nopper (CDU) einstimmig, mit dem Land über eine dauerhafte Öffnung der Freitreppe und des Grünzugs zu verhandeln.