Das Spiel bei Celtic 2003 ist vielen VfB-Anhängern noch in guter Erinnerung – trotz Niederlage. Foto: imago/Sportimage/Simon Bellis

Gerry Marsden ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Der Musiker hat mit „You’ll Never Walk Alone“ die Fußballhymne schlechthin gesungen. Wir blicken auf die emotionalsten Momente in den Stadien zurück – auch der VfB Stuttgart ist mit dabei.

Stuttgart - Millionen Menschen haben dieses Lied schon inbrünstig gesungen, bekamen eine Gänsehaut, hatten einen Klos im Hals. Wenn in den Fußballstadien dieser Welt „You’ll Never Walk Alone“ aus tausenden Kehlen ertönt, werden auch hartgesottene Kerle zu zahmen Fußballromantikern. Wohl kein Lied sorgt in den Arenen für mehr Pathos als der Song, der durch Gerry Marsden berühmt wurde. Der Sänger der Liverpooler Band „Gerry And The Pacemakers“ ist nun im Alter von 78 Jahren gestorben, wie seine Familie am Wochenende mitteilte. Wir blicken zurück auf die emotionalsten und schönsten Stadionmomente der vergangenen Jahrzehnte.

Lesen Sie hier: Was hinter „You’ll Never Walk Alone“ steckt

Viele Clubs haben das Lied mittlerweile in ihre Fankultur integriert. Allen voran verbindet man die Hymne mit dem FC Liverpool. Der Verein um Trainer Jürgen Klopp hat „You’ll Never Walk Alone“ seit der Hillsborough-Katastrophe 1989 sogar im Wappen stehen. Damals kamen 96 Liverpool-Fans im Halbfinale des FA-Cups ums Leben. Am 20. Jahrestag stimmte Gerry Marsden den Song an der Anfield Road höchstpersönlich an. In Gedenken an die Opfer von Hillsborough sorgten die Fans vom AC Mailand für einen besonderen Moment.

Aber auch die Anhänger anderer Clubs wie Celtic Glasgow haben eine enge Verbindung zu der Hymne. Wenn es dann wie im Uefa-Cup 2003 zum direkten Duell mit dem LFC kommt, ist großes Kino vorprogrammiert.

Das Duell zwischen Liverpool und Borussia Dortmund in der Europa League 2016 war nicht nur wegen Jürgen Klopp ein außergewöhnliches Spiel. Denn auch die Anhänger des BVB intonieren „You’ll Never Walk Alone“ vor jedem Heimspiel.

Für spezielle Momente sorgt „YNWA“ vor allem dann, wenn es nach schlimmen Ereignissen angestimmt wird. So gedachten die Fans im Spiel zwischen Celtic und dem FC Barcelona am 11. März 2004 den Opfern der Terroranschläge von Madrid. Bei mehreren Bombenexplosionen in Zügen waren an diesem Tag 191 Menschen gestorben.

Auch nach dem Anschlag auf den Bus von Borussia Dortmund vor der Partie gegen den AS Monaco vereinten sich die Fanlager beim anschließenden Duell in der Champions League und sangen zusammen.

Der VfB Stuttgart kann ebenfalls auf einen „YNWA“-Gänsehautmoment zurückblicken. Im Uefa-Cup-Achtelfinale trafen die Schwaben in der Saison 2002/03 auf Celtic. Auch wenn das Team um den damaligen Trainer Felix Magath knapp scheiterte (1:3 und 3:2), war vor allem das Hinspiel im Celtic-Park für viele Anhänger ein unvergessliches Erlebnis.

Nun ist Gerry Marsden tot, doch seine Hymne wird bleiben – und noch für viele emotionale Momente sorgen.