Schroffes Sakralgebirge: die Wallfahrtskirche Maria, Königin des Friedens in Neviges, die als Hauptwerk von Gottfried Böhm gilt Foto: picture alliance / Hendrik Bohle/Hendrik Bohle http//thelink.berlin/dpa

Der jetzt im Alter von 101 Jahren verstorbene Gottfried Böhm war einer der bedeutendsten deutschen Architekten der Nachkriegszeit, doch Starallüren waren ihm fremd. In Stuttgart schuf er mit dem Züblin-Haus einen oft kopierten neuen Bautypus sowie den vom Abriss bedrohten Pausenpavillon der Staatsoper.

Köln - Eigentlich wollte er gern Bildhauer werden, ein freischaffender bildender Künstler. Schließlich setzte sich bei Gottfried Böhm aber doch eine starke familiäre Prägung durch: Als Enkel eines Bauunternehmers und Sohn des berühmten Kirchenbaumeisters Dominikus Böhm studierte er in den Kriegsjahren 1942 bis 1945 in München neben der Bildhauerei auch Architektur, stieg nach dem Abschluss in das Kölner Büro des Vaters ein und führte es nach dessen Tod im Jahr 1955 weiter. Nun ist Gottfried Böhm, einer der angesehensten deutschen Architekten und Hochschullehrer der Nachkriegszeit, am 9. Juni im Alter von 101 Jahren gestorben.