Der Nachfolgebetrieb von Abellio ist in Schwierigkeiten. Foto: imago/Arnulf Hettrich/de

Wegen den „unkalkulierbaren Streikmaßnahmen“ der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) will der landeseigene Bahnkonzern SWEG mit dem Tochterbetrieb künftig nichts mehr zu tun haben.

Der Nachfolgebetrieb der in Insolvenz gegangen Abellio Rail, die SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS), steht von Anfang nächsten Jahres vermutlich ohne Eigentümer da. Der landeseigene Bahnkonzern SWEG, der die SBS als „Notfall“ Anfang 2020 für zwei Jahre übernommen hatte, will mit dem Tochterbetrieb künftig nichts mehr zu tun haben. An der anstehenden Neuausschreibung der von der SBS gefahrenen Verkehre im Netz Stuttgart-Neckartal werde sich die SWEG nicht beteiligen, entschied ihr Aufsichtsrat am Freitag einstimmig.

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Lahl. Der zentrale Grund für die Entscheidung seien die „unkalkulierbaren Streikmaßnahmen“ der Gewerkschaft der Lokführer (GDL). Hintergrund ist, dass die 350 Mitarbeiter der SBS Verträge mit der GDL haben, die Mitarbeiter des 1800 zählenden Mutterkonzerns SWEG mit anderen Gewerkschaften. Ein seit Sommer laufender Tarifkonflikt mit der GDL hat sich zugespitzt, die Gewerkschaft will den Betrieb von Freitag bis nächsten Dienstag bestreiken.