Echte Haare für Perücken: Foto: Hauptzollamt Stuttgart/z

Bei einer Kontrolle am Busterminal am Stuttgarter Flughafen machen Zöllner einen seltenen Fund: Echthaare. Eine 53-Jährige hat nun reichlich Probleme.

Nicht nur Gold oder Drogen werden geschmuggelt – manchmal sind es auch echte Haare. Wie der Zoll am Dienstag mitteilte, ist jüngst am Busterminal des Stuttgarter Flughafens eine 53-jährige Frau erwischt worden, die hundert Kilo Echthaare für die Perückenherstellung aus Osteuropa einführen wollte. Zöllner hatten zuvor beobachtet, wie die Verdächtige mehrere Pakete aus einem Fernreisebus in ihren Pkw umlud.

Bei der Kontrolle gab die Frau gab an, dass die Haare zum Teil für ihre Firma, zum Teil für ein Unternehmen in Fellbach für die Herstellung von Perücken bestimmt waren. „Haare sind zollrechtlich aber Ware“, sagt der Zollsprecher Thomas Seemann.

Sehr speziell: Körperteile als Warensendung

Anders als bei Organen oder anderen menschlichen Körperteilen müssten Haare beim Import aus einem Nicht-EU-Staat als Ware angemeldet werden. Dafür sind 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer fällig. Die hat sich die 53-Jährige offenbar sparen wollen. Aus den in Fellbach sichergestellten Rechnungen von 25 000 Euro ergibt sich somit eine Steuerhinterziehung von knapp 5000 Euro.

Gegen die 53-Jährige und die Verantwortlichen der Fellbacher Firma wird nun wegen Einfuhrschmuggels ermittelt. Die Haare sind vorerst beim Zoll unter Verschluss.