Das Sturmtief „Zeynep“ hat in Stuttgart-Nord Teile eines Blechdachs abgedeckt. Foto: Andreas Rosar/Fotoagentur-Stuttgart

Am Freitagabend hat das Sturmtief „Zeynep“ die Landeshauptstadt mit voller Wucht getroffen. Wo der Sturm besonders wütete und welche Schäden er angerichtet hat, erfahren Sie hier.

Stuttgart - Sturmtief „Zeynep“ hat im Laufe des Freitags in Baden-Württemberg so richtig an Fahrt aufgenommen. In den frühen Abendstunden hat das Tief dann auch Stuttgart erreicht und ab 19 Uhr vor allem im Stuttgarter Norden und Osten für Schäden gesorgt.

Wie ein Sprecher der Stuttgarter Polizei berichtet, rückten Feuerwehr und Polizei zu etlichen Einsätzen aus. Gegen 19.30 Uhr wurden schon mehr als 20 Einsätze gezählt.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Amtliche Warnung vor Sturmböen in Teilen des Landes

So fiel am Bubenbad im Stuttgarter Osten ein Baum auf die Straße und auf die Gleise. Der Stadtbahnverkehr der Linie U15 war in diesem Bereich unterbrochen, bis die Feuerwehr den Baum mit Kettensägen zersägt und entfernt hatte. Gegen 20.30 Uhr konnten die Stadtbahnen wieder fahren.

Feuerwehr rückt zu acht Einsätzen gleichzeitig aus

Laut einem Sprecher der Stuttgarter Feuerwehr wütete der Sturm besonders im Stuttgarter Norden, wo in der Kleinstraße ein 60 Quadratmeter großes Blechdach auf die Straße geweht wurde. Infolgedessen stürzten auch zwei Schornsteine auf die Straße. Dadurch wurden mehrere geparkte Fahrzeuge beschädigt. Die Feuerwehr trug mithilfe einer Drehleiter weitere lose Dachteile ab und sicherte diese.

Auch im Bereich des Nordbahnhofs kam es zu Schäden. Die Floriansjünger der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr befanden sich zeitweise gleichzeitig an acht wetterbedingten Einsatzstellen. Im Laufe des Abends nahm die Intensität des Sturms ab und damit auch die Zahl der Einsätze. Gegen 21.50 Uhr war die Feuerwehr noch an drei Einsatzstellen tätig. Zur Höhe der entstandenen Sachschäden gibt es noch keine verlässlichen Zahlen.

Stadt rät davon ab, sich in Wäldern und Grünanlagen aufzuhalten

Als wäre der Sturm nicht schon genug, musste die Feuerwehr auch noch zu zahlreichen weiteren – nicht wetterbedingten – Einsätzen ausrücken. Während die Kräfte noch mit der Beseitigung von Sturmschäden beschäftigt waren, mussten zwei Wohnungstüren im Stadtgebiet von der Feuerwehr geöffnet werden, da sich im Inneren der Wohnungen Personen mit medizinischen Problemen befanden.

In Zuffenhausen löschten die Feuerwehrleute einen brennenden Mülleimer, in Bad Cannstatt löste ein Kunststoffdeckel auf einer Herdplatte eine Rauchentwicklung und damit einen Einsatz der Feuerwehr aus.

Lesen Sie aus unserem Angebot: So stark bläst der Wind in Baden-Württemberg

Auch im übrigen Baden-Württemberg sorgte „Zeynep“ für teilweise chaotische Verhältnisse. So kam es zu zahlreiche Behinderungen im Bahnverkehr. Hierbei waren vor allem Karlsruhe, Aalen, Osterburken, Ulm und Crailsheim betroffen.

Laut den Prognosen des Deutschen Wetterdienstes soll es auch in der Nacht zum Samstag in der Region noch weiter kräftig stürmen. Demzufolge rät die Stadt Stuttgart dringend davon ab, sich in Wäldern und Grünanlagen aufzuhalten. Auch Tage nach einem Sturm bestehe noch die Gefahr, dass Bäume umfallen, lose Äste abbrechen und herunterstürzen.