Fast zehn Jahre liegt der Sturz des Machthabers Ben Ali zurück. Am Jahrestag der Revolution, dem 14. Januar, gehen viele Tunesier auf die Straße. Foto: dpa/C. Mahjoub

Vor zehn Jahren hat der Arabische Frühling begonnen. Menschen stürzten Regime – bis die Herrscher zurückschlugen. Was bleibt übrig?

Tunis - Eine Verzweiflungstat war der Auslöser für eine Protestwellein der arabischen Welt. Am 17. Dezember 2010 übergoss sich der tunesische Gemüsehändler Mohammed Bouazizi mit Benzin und zündete sich an, nachdem er von den Behörden in seiner Heimatstadt Sidi Bouzid drangsaliert worden war. Während der 26-Jährige mit schweren Verbrennungen im Krankenhaus lag, breiteten sich in Tunesien Demonstrationen gegen den damaligen Diktator Zine el-Abidine Ben Ali aus. Als Bouazizi am 4. Januar 2011 starb, war auch Ben Alis Schicksal besiegelt – zehn Tage später musste der Diktator fliehen. Seine Entmachtung wurde zum Fanal für Aufstände in der ganzen Region, die unter dem Namen Arabischer Frühling bekannt wurden.