Wieder so belebt, als wäre nichts passiert: der Platz vor Kranich-Pagode und Gelbem Turm, dem touristischen Zentrum Wuhans Foto: imago/VCG

Vor einem Jahr hatte die Corona-Pandemie in Wuhan ihren Ausgangspunkt.Die Bewohner haben das Virus besiegt. Sie sind stolz, aber auch traumatisiert. Ein Blick in die chinesische Stadt.

Wuhan - Wie jeden Morgen grüßt Dong Haokun beiläufig den alten Pförtner am Eingangstor, ehe er in schnellen Schritten den mit Werbung zugepflasterten Fahrstuhl betritt. Im 28. Stock angekommen, sperrt der 37-Jährige die Metalltür seines Tanzstudios auf. Die Morgensonne fällt ungebrochen in den Raum, durch die bodentiefen Fenster reicht der Blick von der geschäftigen Jianghan-Straße bis hin zum Ufer des Jangtse. „In Wuhan bin ich geboren, aufgewachsen, und hier habe ich auch studiert“, sagt Dong stolz, während er mit kerzengrader Haltung auf die Dächer seiner Heimatstadt blickt. Dass Wuhan vor einem Jahr zum Synonym für eine Pandemie geworden ist, die das gesamte Weltgeschehen komplett verändert hat, ist in diesem Moment ein abstrakter Gedanke.