Die dritte Runde der Weinmeisterschaft im Stuttgarter Pressehaus Foto: /Julia Schramm

Die Württemberger Weinmeisterschaft unserer Zeitung geht mit Rotweinen für unter zehn Euro in die dritte Runde. Vom Besenwein über Trollinger und Lemberger bis hin zu kräftigen Cuvées ist alles dabei.

Stuttgart - Gute Rotweine für unter zehn Euro zu finden ist für viele Genießer immer wieder eine Herausforderung. Insofern ist die dritte Runde der Württemberger Weinmeisterschaft eine ganz besondere Empfehlung. Holger Gayer, Chef vom Dienst unserer Zeitung und Moderator der Online-Weinprobe, spricht vom „mutmaßlich besten Preis-Leistungs-Verhältnis in Württemberg“. Christian Dautel vom Weingut Dautel, das für seine hochwertigen Weine vielfach ausgezeichnet ist, bestätigt, dass „der einfachste Wein vielleicht der wichtigste ist, weil er genauso überzeugen und Spaß machen muss“. Wie sein Jakob D., eine von Lemberger und Cabernet geprägte Cuvée.

Ein Trollinger mit viel Körper und ein strahlender Zweigelt

Von den 200 Weinen, die die Weinkolumnisten unserer Zeitung mit Dieter Blankenhorn, Direktor der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg, blind verkostet haben, waren 57 in der Kategorie rot-günstig. Zwischen kräftigen Cuvées und Lembergern hat es auch ein Trollinger geschafft. Kein Wunder: Rainer Wachtstetter hat dafür alte Reben aus besten Steillagen verwendet und den Ertrag reduziert. Ergebnis: viel Frucht und auch erstaunlich viel Körper. Mit dem Zweigelt vom Weingut Luckert ist sogar ein Besenwein in der Auswahl. Hartmut Luckert erzählt, dass in seiner Besenwirtschaft allerdings mehr Trollinger und Riesling getrunken werde als dieser Zweigelt, den Gayer als „klar und strahlend“ lobt.

Nach der E-Klasse geht es in der nächsten Runde in die S-Klasse

„Bewusst schlank und geradlinig“ habe man den Lemberger Herzog C. ausgebaut, berichtet Axel Gerst, Geschäftsführer der Weingärtner Cleebronn-Güglingen. Dichter und kräftiger ist der Lemberger S vom Weingut Wagner, der aus einem „Traumjahrgang mit perfekter Reife“ stammt, wie Robin Wagner zum 2018er sagt. Gleich sieben Rebsorten hat Sven Ellwanger vom Weingut Bernhard Ellwanger zu einer „dunklen und durchdringenden“ (Gayer) Cuvée gegeben. Auf Nachfrage bezeichnet Ellwanger seinen Nero als „gehobene Basis im Mittelsegment“, vergleichbar mit einer E-Klasse.

Die S-Klasse wird am 19. November mit Rotweinen bis 30 Euro gewürdigt. Auch diese sechs Weingüter wird Ingo Dalcolmo in der Online-Weinprobe wieder filmisch vorstellen, ehe es am 10. Dezember ins große Finale geht. So viel sei jetzt schon verraten: Die vier Preisträger der Württemberger Weinmeisterschaft, die die Leserinnen und Leser unserer Zeitung bis dahin gewählt haben, werden im Rahmen eines Galamenüs geehrt.