Wolodymyr Selenskyj entlässt führende Mitarbeiter. Foto: dpa/Ukrainian Presidential Office

Wolodymyr Selenskyj verliert an Rückhalt. Um sich selbst zu stärken entlässt er enge Mitarbeiter. Das ist kein Befreiungsschlag, kommentiert Christian Gottschalk.

Für das Ausland ist Wolodymyr Selenskyj der starke Mann in der Ukraine. Der Präsident, der das Land in schweren Zeiten eint, und dem russischen Aggressor die Stirn bietet. Dieses Bild stimmt bestenfalls zur Hälfte. Zwar haben sich die Ukrainer mit Beginn der Katastrophe hinter ihrem Präsidenten vereint, dabei aber nicht vergessen, wie umstritten Selenskyj vor dem 24. Februar gewesen ist. Im traditionell renitenten Parlament kommt von immer mehr Abgeordneten Kritik am Kriegsverlauf auf, mit nahezu sinngleicher Begründung entlässt der Präsident nun den Geheimdienstchef und die Generalstaatsanwältin. International gibt es einen Begriff dafür: Bauernopfer.