Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik stimmt der Aufstellung eines neuen Bebauungsplans zu. Doch es gab auch kritische Stimmen gegen das Projekt der Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Baden-Württemberg.
Die Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Baden-Württemberg (GWG) will in der Daimlersiedlung auf dem Hallschlag in Bad Cannstatt insgesamt 262 neue Wohnungen bauen und das Umfeld attraktiver gestalten. Der städtebauliche Planungswettbewerb mit 14 Teilnehmern brachte 2023 zunächst keinen eindeutigen Sieger hervor und es musste nachgearbeitet werden. Seit 2024 stehen mit Astoc Architects and Planners aus Köln und mit Glück Landschaftsarchitektur aus Stuttgart die Gewinner fest. Allerdings erfordert das Projekt, das in insgesamt sechs Bauabschnitte unterteilt wurde, einen neuen Bebauungsplan. Dem Aufstellungsbeschluss stimmte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik am Dienstag bei einer Gegenstimme zu.
Ablehnung aus Münster
Nachdem der Bezirksbeirat Bad Cannstatt zuvor das Bauvorhaben und das Aufstellen eines neuen Bebauungsplans Anfang Februar mehrheitlich befürwortet hatte, gab es aus dem Nachbarbezirk Münster allerdings Ablehnung. Die Begründung: Angesichts der stattlichen Zahl an neuen Wohnungen und der mutmaßlichen Parkplatznot auf dem Hallschlag gab es die Befürchtung, dass viele aus dem Hallschlag ihre Autos künftig in Münster abstellen würden. Zwar teilten einige Gemeinderats-Fraktionen – etwa die Freien Wähler – diese Sorgen, doch angesichts der Tatsache, dass in Stuttgart viel zu wenig Wohnungen gebaut werden, gab es eine nahezu einstimmige Mehrheit für das GWG-Projekt.
Das Unternehmen, das 1950 gegründet wurde und 2008 die Daimlersiedlung für 50 Millionen Euro gekauft hatte, ist neben der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebau GmbH der zweite Großinvestor in Sachen Wohnungsbau auf dem Hallschlag. Heute besitzt die GWG auf dem 8,8 Hektar großen Areal in den acht Reihenhäusern, den zwei kleineren Hochhäusern (Baujahr 2014) sowie in den beiden markanten 14-geschossigen „Hochhausscheiben“ insgesamt 820 Wohneinheiten.
Grundlage ist der Rahmenplan Hallschlag
Neben den 262 neuen Wohneinheiten soll für das Gebiet eine städtebauliche und landschaftsarchitektonische Gesamtkonzeption entwickelt werden. Als Grundlage dient der Rahmenplan Hallschlag. Dieser war 2020 vom Gemeinderat beschlossen worden und bildet als Gesamtkonzept die Basis für die städtebauliche und verkehrstechnische Entwicklung des Cannstatter Stadtteils und allen damit verbundenen künftigen Maßnahmen. Auf die Neubebauung wird das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM) angewandt (30 Prozent geförderter Wohnungsbau und zehn Prozent Sonderwohnformen).