Die Schwimmhalle ist kaum noch zu erkennen. Foto: Elke Hauptmann

Abrissbagger schaffen in der Schillerstraße Platz für Neubebauung. Das ehemalige Hallenbad wird abgebaut. Auf dem Gelände werden Wohnungen entstehen.

Fellbach - Geschwommen oder sauniert wurde im alten Fellbacher Hallenbad in der Schillerstraße schon seit Sommer 2013 nicht mehr. Mit der Eröffnung des Familien- und Freizeitbades Fellbach, kurz F.3 genannt, ging es ebenso wie das alte Freibad an der Esslinger Straße außer Betrieb.

Damit ging eine fast 60-jährige Geschichte zu Ende. Schon 1952 war das Areal im Ortszentrum der Kappelbergstadt in einem Bebauungsplan als Fläche für ein Hallenbad ausgewiesen worden. Aber es tat sich lange Zeit nichts. Zur Unterstützung des Vorhabens gründete sich 1959 eine Bürgerinitiative. Die „Gemeinschaft zur Förderung des Hallenbadbaus“ sammelte fleißig Spenden und konnte letztlich rund eine Viertelmillion D-Mark beisteuern. Die Baukosten lagen insgesamt bei rund 7,3 Millionen D-Mark. Eingeweiht wurde das Hallenbad im September 1966 – seinerzeit war es eines der modernsten im Remstal.

Nur gelegentlich verirrte sich nach 2013 noch ein Besucher ins alte Hallenbad. Als „Lost Place“ – ein dem Verfall heimgegebener Ort – war es vor allem für Fotografen ein beliebtes Motiv. Doch auch diese Zeiten sind seit Herbst vergangenen Jahres vorbei. Ende Oktober begann der Abbruch des überflüssig gewordenen Bades. Zunächst einmal mussten die Gebäude entkernt werden. Inzwischen haben die Abrissbagger schon die Außenwände der Schwimmhalle entfernt. Gut eine Million Euro kostet es die Stadt, das Gebäude dem Erdboden gleich zu machen und so Platz zu schaffen für Neues: für den ersten der drei Teilbereiche des Vorhabens „Wohnen Süd“.

In etwa zwei Jahren sollen die ersten rund 100 Bewohner die Gebäude beziehen. Als wichtigen Baustein der Fellbacher Wohnbauoffensive errichtet das Siedlungswerk Stuttgart auf dem 4600 Quadratmeter großen Gelände in fünf Neubauten 58 Wohnungen. Noch umfassender wird anschließend die Bebauung des einstigen Freibadareals an der Untertürkheimer- /Esslinger Straße ausfallen. Hier sollen bis zum Jahr 2024 rund 300 Wohneinheiten errichtet werden. Der dritte Abschnitt des Projektes ist die Bebauung des Areals Kühegärten/Apfelweg. Dort sind rund 60 Wohneinheiten angedacht.