Links Villen, rechts Mehrfamilienhäuser und in der Mitte moderne Architektur: Der Rauhe Kapf transportiert Böblingen ins Grüne. Foto: S.Schlecht

Vor knapp 60 Jahren wurde in Böblingen ein Stadtteil mitten in den Wald gebaut. Der Rauhe Kapf ist eine Wohninsel, die viele Besonderheiten, aber auch Sorgen prägen. Einige Nöte dürften demnächst kleiner werden.

Die Stadtlenker in den frühen 1960er Jahren waren praktische Menschen. Wenn die IBM eines ihrer weltweiten Entwicklungslabors in unseren Wald baut, sinnierten sie, warum sollen wir dann nicht auch gleich eine Wohnsiedlung dazu bauen? Gedacht, getan: Im Jahr 1962 beschloss der Gemeinderat, dass Böblingen in den Wald hineinwächst. Im äußersten Südosten der Stadt, mitten im Grünen, planten die Städtebauer eine Straße, die einen großen Kreis beschreibt. Rundherum sollten sich über 300 Wohneinheiten ansiedeln. Dringend benötigter Platz für rund 1200 Menschen. Gerade richtig, um der boomenden Kleinstadt etwas Luft am Wohnungsmarkt zu verschaffen.